In der 7. Runde gab gab
es gegen den Spitzenreiter eine ganz bittere
und völlig unnötige 3,5:4,5-Niederlage. Dabei sah es
über fünfeinhalb
Stunden lang so aus, dass wir zumindest einen Mannschaftspunkt
mitnehmen würden. Mirkos Gegner war im Englisch
überrascht worden und
fand sich schnell in einer gedrückten Isolanistellung wieder.
Vorteile
nach der Eröffnung hatten auch Wolfgang Lenk, dessen Gegner
mit der
Pirc-Verteidigung nicht zurechtkam und Dirk, der dem Gegner einen
Doppelbauern auf der a-Linie verpasste. Alle anderen kamen mit mehr
oder weniger Ausgleich aus der Eröffnung. Als erstes
remisierte Gunter,
nachdem er mit der Benoni-Verteidigung ein ausgeglichenes Endspiel
erreicht hatte. Das Gleiche gelang mir mit meinem orthodoxen
Damengambit. Inzwischen hatte Guntram nach einer verpassten
Möglichkeit
große Schwierigkeiten, seinem starken Kontrahenten
standzuhalten.
Nachdem er durch ein Übersehen die Qualität
eingebüßt hatte, musste er
schnell die Segel streichen. Für den Ausgleich sorgte Mirko,
der die
gegnerische Königsstellung aufriss und dann für
Materialgewinn sorgte.
Igor kam mit ausgeglichener Stellung in ein damenloses Mittelspiel,
verbrauchte aber wieder unglaublich viel Zeit für einfache
Züge. Zu
allem Überfluss ließ er im 40. Zug seelenruhig die
Zeit ablaufen, da er
sein Formular nicht lesen konnte und dachte, es seien schon 40
Züge
geschehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er aber wegen der Zeitnot seine
Stellung schon ruiniert. 2:3 sollte es dann bis kurz vor Ende der sechs
Stunden stehen. Dirk verpasste es, mit seinem c-Bauern rechtzeitig
loszulaufen und wurde von seinem Gegner überspielt. Dieser
übersah eine
einfache Springergabel, was den wichtigsten Bauern kostete. So konnte
Dirk in ein Endspiel (S, a-Bauer, h-Bauer gegen L+a-Bauer)
überleiten,
wobei sich die Gewinn- und Remischancen die Waage hielten. Wolfgang
Lenk hatte mit einer kleinen Kombi die Qualität gewonnen,
musste aber
in einem Endspiel mit Turm gegen Springer sowie a,b,c-Bauer auf jeder
Seite und einem verdoppelten g-Bauern der Springerpartei noch
mächtig
kämpfen. Stück für Stück
rückte der König vor, so dass die Bauern auf
dem Damenflügel fallen sollten. Meschi hatte die ganze Zeit
eine
vollkommen unklare Stellung. Nach über 5 Stunden verpasste er
eine
Abwicklung mit guten Gewinnchancen. Inzwischen remisierte Dirk, nachdem
er vielleicht den falschen Plan gewählt hatte. Wolfgang Lenk
sah
irgendwelche Gespenster, nahm die Bauern auf dem Damenflügel
nicht,
sondern stellte dort selbst einen ein. Zum Glück behielt der
Gegner
einen der g-Bauern, statt diesem aufzugeben und sich in eine
theoretische Remisstellung zu flüchten. So konnte Wolfgang am
Ende doch
noch jubeln. Mit 12 gegen 3 Restminuten und weiterhin vollkommen
unklarer Stellung stellte Meschi aber einzügig Dame und
Läufer ein,
wonach er aufgeben konnte. Glückwunsch an den Gegner. Wer
solche
Wettkämpfe gewinnt, wird aufsteigen. Nach den Ergebnissen aus
der 2. BL
und der Oberliga müssen wir uns aber darauf einstellen, dass
zumindest
3 Mannschaften absteigen, so dass wir nur einen Mannschaftspunkt vor
den Abstiegsrängen liegen. Den nächsten Wettkampf
gegen den Vorletzten
sollten wir daher unbedingt gewinnen.
Silvio Baier
VfB Schach Leipzig
e.V. 1 |
- |
USV TU Dresden 2 |
4,5:3,5 |
Heinrich, Thomas |
- |
Shmirin, Igor |
1:0 |
Scholz, Markus |
- |
Baier, Silvio |
½:½
|
Geiling, Christian |
- |
Jordan, Dirk |
½:½
|
Mader,
Jörg |
- |
Ader, Gunter |
½:½
|
Müller,
Giso |
- |
Richter, Mirko |
0:1 |
Hartmann, Falk |
- |
Mescheder, Wolfgang |
1:0 |
Kalkhof, Stefan |
- |
Ledfuß,
Guntram |
1:0 |
Nerlich, Vincent |
- |
Lenk, Wolfgang |
0:1 |
|