Dr. Zeuner :Das Lehrmaterial "Einführung in die Landeskundedidaktik" - Von der Broschüre zum hybriden Lernarrangement

2. Ausbildungsziele des Teilbereichs Landeskunde und dazugehörende LV

Im § 7 (Aufbau und Inhalte des Grundstudiums) der Dresdner Magisterstudienordnung wird Landeskunde ausdrücklich als "Interkulturelle Landeskunde" bezeichnet und zum Bereich "Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens von Deutsch als Fremdsprache" gezählt. Als Lernziele werden genannt:

"Kenntnis der aktuellen politischen und soziokulturellen Situation in den deutsch-sprachigen Ländern, Fähigkeit zur Vermittlung einer interkulturellen Landeskunde im interkulturellen Diskurs bzw. deren Umsetzung im DaF-Unterricht."

Das hier vorzustellende Material "Landeskunde und interkulturelles Lernen" zur Einführung in die Landeskundedidaktik ist also in Bezug auf dieses Lernziel und im Kontext der Lehrveranstaltungen zu sehen, die dieses Lernziel befördern sollen. Neben der Einführungsveranstaltung, die bisher als Vorlesung konzipiert war, sind das noch drei Seminare, die im Grundstudium mit unterschiedlicher Akzentsetzung angeboten werden:

  • Ein Seminar I zur Vertiefung und Erweiterung der Kenntnisse und Erkenntnisse aus der Vorlesung. Dieses Seminar hatte bisher als Zielsetzung, neben der Vertiefung wichtiger Grundbegriffe aus der Vorlesung die Studierenden zu ersten didaktischen Überlegungen zu führen, indem zu einem selbst auszuwählenden landeskundlichen Thema ein Dossier im Sinne einer schwach didaktisierten, "um einen thematischen Kern zentrierte[n] Loseblattsammlung" (Penning 1995, 643) anzufertigen war. Dieses Seminar I ist ab Wintersemester 2001 mit Einführung des neuen Lernmaterials neu zu konzipieren.
  • Ein Seminar II mit dem Ziel, Begegnung mit der deutschsprachigen Kultur zu ermöglichen durch Sammeln, Auswerten und Diskutieren von Informationen zu D-A-CH, die für künftige DaF-Vermittler wichtig sein können Weitere Ziele sind das Umgehen-lernen mit Informationsquellen und Recherchemethoden und das Kennenlernen bzw. Erweitern von Strategien zum selbstständigen Wissenserwerb. Dieses Seminar II wird als Projekt durchgeführt, in dem methodische Ansätze der D-A-CH-Landeskunde (vgl. z.B.: Hackl, Langner, Simon Pelanda 1998 und Badstübner-Kizik, Radziszewska 1998) für die Hochschulausbildung DaF umgesetzt werden.
  • Ein Seminar III als E-Mail-Projekt mit dem Schwerpunkt "interkulturelles Lernen", in dem deutsche und ausländische Studierende zusammenarbeiten. Am Beispiel von In-halten deutscher Kultur sollen die Projektteilnehmer die fremde Perspektive des je-weils anderen Partners zur Kenntnis nehmen und sie versuchsweise und zeitweise ü-bernehmen, um sich damit in eine perspektivische Betrachtung einer anderen Kultur einzuüben. Dabei soll zugleich Wissen sowohl über die eigene Kultur als auch über die Herkunftskultur des ausländischen Email-Partnerstudenten als fremde bzw. eigene Kultur erweitert werden. Zugleich sollen die Seminarteilnehmer Arbeitsweisen hand-lungsorientierten Lernens (Projektarbeit) mit moderner Kommunikationstechnik ken-nenlernen, ausprobieren und durch die selbständige Erarbeitung eines Dossiers im Email-Tandem Fähigkeiten im Sammeln, Reflektieren und Interpretieren von Erschei-nungen einer anderen Kultur erwerben (vgl. http://www.tu-dresden.de/sulifg/daf/iklerfra.htm).

Wie zu sehen ist, sind diese Lehrveranstaltungen - entsprechend des Schwerpunktes des DaF-Lehrbereichs an der TU Dresden - sehr stark didaktisch orientiert. Wir empfehlen deshalb unseren Studierenden, Ihr Hintergrundwissen zum deutschsprachigen Kulturraum spätestens im Hauptstudium im Rahmen der wahlobligatorischen Seminare durch Angebote anderer Lehrstühle und Fakultäten (Geschichte, Politikwissenschaft u.a.) zu erweitern und zu vertiefen.

In diesem Kontext ist die Lehrveranstaltung "Einführung in die Landeskundedidaktik" zu sehen, die im folgenden näher vorgestellt wird.


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