Newsletter
Zentrum für Integrationsstudien (ZfI)
7 / September 2018
tu-dresden.de/zfi
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In der September-Ausgabe des Newsletters des Zentrums für Integrationsstudien finden Sie aktuelle Informationen zu folgenden Themen:

Editorial

Liebe Kolleginnen, Liebe Kollegen, Liebe Freundinnen,
Liebe Freunde des Zentrums für Integrationsstudien,

wir erleben derzeit das Ringen um das gemeinsame Selbstverständnis der nationalen Identität, das sich als ein Prozess der Polarisierung und als ein Prozess des Konfliktes darstellt und dennoch ein Prozess der neuen Chancen sein kann. Weil alte Ideen aufgegeben und vielleicht neue Zusammenhänge und Machtverhältnisse in der Migrationsgesellschaft demokratisiert werden – jedoch ist das Ende offen – denn wie formulierte es Naika Fouroutan: „Die gesellschaftlichen Entwicklungen weisen in eine präfaschistische Phase und ich behaupte, dass das nichts mit meiner persönlichen Befindlichkeit zu tun hat, auch nicht mit meiner migrantischen Geschichte“ (Quelle: Tagesspiegel). Insbesondere nach den Vorkommnissen in Chemnitz sind diese Entwicklungen sehr deutlich zutage getreten, und die Landesrektorenkonferenz Sachsen veröffentlichte am 4. September ein Statement, das die Menschen im Freistaat Sachsen und darüber hinaus dazu aufrief, Zivilcourage zu zeigen und sich gegen Rechtsextremismus und für demokratische Werte einzusetzen.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen berichten wir in diesem Newsletter über unsere Aktivitäten – wie auch die dritte Veranstaltungsreihe „Courage 2018“ - und werfen einen Blick in die nächsten Monate.

Wir laden Sie und Euch herzlichst zu unseren Veranstaltungen ein, sich mit neuen Ideen an uns zu wenden, Fragen zu stellen, Angebote zu machen und mit uns gemeinsam zu überlegen, was Integration für eine demokratische Gesellschaft bedeutet und wie wir in Sachsen mit dem Integrationsbegriff arbeiten wollen.

Noa Ha 

Es grüßt sie herzlichst
Noa Ha
Im Namen des Vorstandes und aller Kolleg*innen, die am ZfI arbeiten.

Berichte

In der Rubrik „Berichte“ werden wichtige vom ZfI durchgeführte Veranstaltungen des vergangenen Quartals besprochen.

Dresden isst bunt 2018. Ein Gastmahl für alle auf dem Neumarkt   

Gastmahl 2018Am 19. Juni fand das dritte Gastmahl für alle auf dem Neumarkt statt. 90 Kulturpartner, 50 Firmen und Vereine offerierten interessierten Bürger*innen und Gästen der Stadt ein vielfältiges Essen an insgesamt 250 Tischen, die eine große sternförmige Tafel auf dem Dresdner Neumarkt bildeten. Das Motto der Veranstaltung „Dresden is(s)t bunt“ sollte nicht nur kulinarisch zum Ausdruck bringen, wie vielfältig die Dresdner Stadtgesellschaft ist, sondern auch dazu anregen, sich gegenseitig kennenzulernen und Gemeinschaft zu teilen.
Wie bereits in den Vorjahren organisierte die Cellex Stiftung die Veranstaltung gemeinsam mit Vertreter*innen des Bündnisses Dresden.Respekt – mit der Semperoper Dresden, dem Verkehrsmuseum Dresden, dem Psychosozialen Trägerverein Sachsen e.V., dem Verein Dresden – Place to be!, dem Kulturhauptstadtbüro Dresden 2025, dem Literaturhaus Villa Augustin und dem Netzwerk Kultur Dresden.
In diesem Jahr erstmals vertreten war auch das Zentrum für Integrationsstudien, das den Anlass nutzte, um Interessierten seine Arbeit zu präsentierten und sich mit Vertreter*innen der Integrations- und Migrationsarbeit zu vernetzen.

Copyright (Bild): Rico Ehren (ZfI)

Mitgliederversammlung und Ideenstudio: Gemeinsam denken und forschen!

Der Vorstand des ZfI lud am 28. Juni zur ersten Mitgliederversammlung ein, seit die Ordnung des ZfI am 17. April vom Rektorat der TU Dresden genehmigt worden war. Im Anschluss der Versammlung wurde darüber hinaus zum Ideenstudio für alle Mitglieder und Interessierte eingeladen. Auf der Mitgliederversammlung hatten sich der Vorstand des ZfI und die Forschungs- und Publikationstätigkeiten und die Neukonstitution des wissenschaftlichen Beirats des ZfI vorgestellt.
Das Ideenstudio, in Kooperation mit den Project Scouts der TU Dresden vorbereitet, diente dazu, die verschiedenen Interessen aus Forschung und Praxis im Feld der Integrationsforschung und -arbeit miteinander bekannt zu machen und zu bündeln. Hierbei war ein zentraler Diskussionspunkt die Frage nach dem Selbstverständnis von Wissenschaft im Verhältnis zur Gesellschaft bzw. gesellschaftlichen Entwicklungen. Die gemeinsam getragene und spannende Diskussion wird die Arbeit des ZfI weiterhin begleiten und zu einer reflexiven Forschungspraxis beitragen. Das Format des Ideenstudios soll weiterhin zur Vernetzungspraxis zwischen Forschung und Praxis angeboten werden und im Newsletter angekündigt werden.

Das ZfI bei den Palais.Gesprächen 2018

Palais.Gespräche 2018„Wie leben wir morgen?“ Diese wichtige Frage war die Leitfrage für die verschiedenen Palais.Gespräche im Rahmen des Festivals Palais Sommer Dresden. Zwei dieser Palais.Gespräche wurden gemeinsam vom Zentrum für Integrationsstudien der TU Dresden mit dem Palais Sommer Dresden veranstaltet und lockten mehrere hundert Besucher*innen vor die Open Air-Bühne.
Das erste Palais.Gespräch am 12. August konzentrierte sich auf die Frage „Sicherheit oder Angst in der Stadt?“, die von verschiedenen Gästen diskutiert wurde. Volker Lange, Hauptkommissar der Polizeidirektion Dresden erörterte die Sicherheitslage in Dresden, die sich eher in Verbesserung als in Verschlechterung befände. Gisela Staupe, Vize-Direktorin des Deutschen-Hygiene-Museums, thematisierte dagegen die nach wie vor angespannte Situation durch die allmontägliche Anwesenheit der PEGIDA-Demonstrant*innen und das Unbehagen angesichts einer sich weiter polarisierenden Stadtgesellschaft. Eine Erfahrung, die der Künstler Manaf Halbouni mit seinem Kunstprojekt „Monument“ in Dresden selbst erfuhr, der aber seine Kunstprojekte im öffentlichen Raum für den gesellschaftlichen Dialog produktiv nutzen will. Michael Schindhelm, Kurator der Kulturhauptstadtbewerbung Dresden 2025, empfahl, die gefühlte Unsicherheit ernst zu nehmen und den Dialog zwischen sich entgegenstehenden gesellschaftlichen Gruppen immer wieder neu zu suchen und sich zugleich den Herausforderungen der Globalisierung zu stellen und mehr Urbanität zu wagen.
Das zweite Palais.Gespräch am 25. August fragte „Reden wir miteinander oder übereinander?“. Da Hassrede, Beleidigungen und Grenzen des Sagbaren scheinbar auf Konfrontation zielen und das gesellschaftliche Miteinander polarisieren, stellt sich die Frage nach der Dialogfähigkeit gesellschaftlicher Kommunikation. Hierfür waren unterschiedliche Gäste wie die erste afro-deutsche Moderatorin Mo Asumang, die Referentin der Landeszentrale für politische Bildung Dr. Annette Rehfeld-Staudt, der Inhaber der Bar „El Cubanito“ in der Dresdner Neustadt Andrés Clavalles-Gonzalez, die Professorin der TU Dresden Prof. Dr. Marina Münkler und der Geschäftsführer des Palais Sommer Jörg Polenz eingeladen. Konfrontation prägte auch dieses Palais.Gespräch: Während Jörg Polenz eine Einschränkung des Sagbaren („Selbstzensur“) bei Themen wie Zuwanderungskritik oder Globalisierungsskepsis konstatierte, erörterte Marina Münkler die Grenzen des gesellschaftlichen Dialogs mit Gruppen, die offen demokratie- und menschenfeindliche Einstellungen im Reden und Handeln nach außen tragen und wies auf die Notwendigkeit eines sachbezogenen, argumentierenden und respektvollen Dialogs hin. Auch Annette Rehfeld-Staudt betonte die Bedeutung der Einhaltung grundlegender kommunikativer Spielregeln, insbesondere in den sozialen Medien. Mit Mo Asumang und Andrés Clavalles wurden die Auswirkungen von Hassrede und Rassismus im Alltag thematisiert, und Strategien der Angstbewältigung, der eigenen Sicherheit und des Umgangs wurden auf einer persönlichen Ebene mit dem Publikum geteilt.
Die Moderation beider Gespräche übernahm Dr. Noa Ha vom Zentrum für Integrationsstudien der TU Dresden.

Einen Zusammenschnitt des zweiten Palais.Gesprächs finden Sie hier, die Langfassung hier.

Copyright (Bild): Rico Ehren (ZfI)

Noa Ha beim Fachtag „Sächsische Migrationsgesellschaft neu denken“

Am 22. August fand in Dresden in der Landeszentrale für politische Bildung der Fachtag „Sächsische Migrationsgesellschaft neu denken“ statt. Der Fachtag wurde vom Verband binationaler Partnerschaften und Familien, federführend unter Özcan Karadeniz, in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung organisiert.
Der Fachtag kombinierte Inputvorträge, Paneldiskussion und vier verschiedene parallele Workshops, um einen Fachaustausch und die Vernetzung der vielen Akteure untereinander zu ermöglichen und die vertiefende Diskussion in den Workshops entlang der Interessen und Erfahrungen der Teilnehmer*innen zu gewährleisten.
Noa Ha vom ZfI hielt im Rahmen der Veranstaltung einen Vortrag mit dem Titel „Sächsische Migrationsgesellschaft denken!“ in der sie die sächsische gesellschaftliche Vielfalt in ihrer globalen Verflechtung aufzeigte, wie sie durch die Migrationen von Vertragsarbeitern in die DDR, Migrationen aus der DDR in die „sozialistischen Bruderstaaten“, der anerkannten nationalen Minderheit der Sorben und der Ankunft der Geflüchteten begriffen werden kann.
In der Paneldiskussion mit Ferda Ataman, Geschäftsführerin der Neuen Deutschen Organisationen, Sebastian Vogel, Leiter des Geschäftsbereichs Gleichstellung und Integration im SMGI, und Noa Ha, moderiert von Özcan Karadeniz, standen unterschiedliche Fragen zur Diskussion, wie die Perspektiven der Öffentlichkeitsarbeit in der Migrationsgesellschaft, die Wahlen im nächsten Jahr in Sachsen und das Verhältnis zwischen West- und Ostdeutschland als desintegriertes Verhältnis. Der Fachtag zeichnete sich durch das polyperspektivische Herangehen in den Workshops sowie dem Panel aus und lud alle Teilnehmenden dazu ein sich gemeinsame Gedanken zur sächsischen Migrationsgesellschaft zu machen.

Sommerfest des Zentrums für Integrationsstudien 

Nach einem Rekordsommer wurde das Sommerfest des Zentrums für Integrationsstudien am Freitag, den 24. August, durch eher kühlere Temperaturen und den einen oder anderen Regenschauer begleitet, was der Stimmung und dem gemeinsamen Austausch jedoch keinen Abbruch tat. Bei Grillgut und Getränken fanden sich ZfI-Mitglieder aus dem Kontext der Universität, aber auch aus der Praxis, sowie Interessierte zusammen; sogar einige Kinder belebten das Fest. Großer Dank gilt dem gesamten Team der ZfI-Nachwuchsforschungsgruppe, Katrin Kindermann vom Sekretariat und allen weiteren Helfer*innen, die das Fest so großartig vorbereitet haben.

Gemeinsam Demokratie gestalten – Bericht zur Demokratiekonferenz der Landeshauptstadt  

Demokratiekonferenz 2018Am 25. August fand die Demokratiekonferenz im Rahmen des Bundesprogramms  „Demokratie leben!“ und des „Lokalen Handlungsprogramms für ein vielfältiges und weltoffenes Dresden“ (LHP) im Deutschen Hygiene-Museum Dresden statt.
Was die Landeshauptstadt Dresden als Veranstalterin während der Planungsphase noch nicht ahnen konnte, sollte die Konferenz aktueller und brisanter denn je machen: Die sich durch demokratie- und menschenfeindliche Einstellungen hervortuende „Identitäre Bewegung“ hatte eine Versammlung auf der nahe dem Hygiene-Museum liegenden Cocker-Wiese angemeldet und war mit ca. 500 Anhänger*innen präsent.
Die Konferenz, die eigentlich dem fachlichen Austausch und der Vernetzung aller an der Dresdner Partnerschaft für Demokratie beteiligten Akteur*innen und Projektträger*innen dient und sich darüber hinaus an interessierte Bürger*innen richtet, wurde so Teil einer der zahlreichen Gegenveranstaltungen, zu denen die Landeshauptstadt, diverse Kunst- und Kultureinrichtungen und zivilgesellschaftliche Initiativen aufgerufen hatten, um ein Zeichen gegen Rechtsstaatfeindlichkeit und Rassismus zu setzen.
Die Konferenz, die unter dem Motto „Gemeinsam Demokratie gestalten“ stand, verlief konstruktiv und ohne Störungen. In der Eröffnungsrede durch OB Dirk Hilbert stand die lokale Demokratiebilanz zur Umsetzung des Lokalen Handlungs- und des Bundesprogramms im Fokus. Fachliche Inputs (u.a. durch das Kulturbüro Sachsen, das Bündnis gegen Rassismus oder das Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen) gaben Auskunft zu aktuellen demokratiefeindlichen Tendenzen und Strukturen in Dresden. Darauf aufbauend wurden in einer anschließenden Workshopphase relevante Fragen zu Themen wie der migrationsgesellschaftlichen Öffnung von Verwaltung und Institutionen, Diskriminierung im pädagogischen Bereich oder Zusammenarbeit von Verwaltung, Sicherheitsbehörden und Zivilgesellschaft diskutiert. Aus aktuellem Anlass wurde ein Workshop zu den Inhalten und Zielen der „Identitären Bewegung“ eingeschoben.
Die durch das Zentrum für Integrationsstudien der TU Dresden gemeinsam mit dem Palais Sommer veranstalteten Palais.Gespräche wurden durch das Lokale Handlungsprogramm für ein vielfältiges und weltoffenes Dresden (LHP) gefördert.

Bild: Auftritt von Banda Internationale in der Pause der Konferenz (Copyright: Karoline Oehme-Jüngling (ZfI))

Internationales Literaturfestival Berlin

Vom 5.-15. September fand das 18. Internationale Literaturfestival Berlin statt und das ZfI war in Person unserer Nachwuchsforschungsgruppenleiterin Dr. Noa Ha mit dabei. „Eine gute Geschichte verbindet“, so beschreibt Monika Grütters in ihrem Grußwort das Literaturfestival in Berlin, welches auch dieses Jahr wieder viele internationale und nationale Autor*innen in Berlin versammeln konnte. In den Genres Prosa und Lyrik wurden sowohl renommierte Autor*innen als auch Neuentdeckungen im Rahmen von Buchpremieren präsentiert. Die Schriftsteller*innen lasen aus ihren Originalen und wurden anschließend von Schauspieler*innen ins Deutsche übersetzt. Abschließend wurde über die Texte gesprochen und diskutiert. Laut des Festivaldirektors Ulrich Schreiber wurde der Fokus wieder auf Themen mit „politischer Virulenz“ und „gesellschaftlicher Relevanz“ gelegt. Themen wie beispielsweise „Decolonizing Wor:l:ds“, „Nature Writing“, „The Politics of Drugs“, „Die Evolution der menschlichen Kultur“, „The Art of Cooking“, „Refugees Worldwide II“ und „Was kommt nach dem Nationalstaat?“ demonstrierten diese thematische Ausrichtung. Ziel des diesjährigen Literaturfestivals sei es laut Intendant Dr. Thomas Oberender gewesen, sich mit der „eigenen Prägung und den politischen, sozialen und kulturellen Situationen anderer“ auseinanderzusetzten.

ZfI legt dem BAMF Handlungsempfehlungen vor

Gut ein Jahr nach dem Fachtag „Deutsch für Geflüchtete von Anfang an“ ging der Dialog in eine neue Runde. Hierzu wurden im Nachgang des Fachtages zehn Handlungsempfehlungen eruiert, versendet und um Stellungnahme der adressierten Akteure gebeten. Ann-Kathrin Kobelt vom Zentrum für Integrationsstudien der TU Dresden (ZfI) hat am 12. September gemeinsam mit Frauke Al Mohammad, einer Lehrkraft im Bereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, und Marcus Oertel, einem der Bildungskoordinatoren für Neuzugewanderte (Erwachsenenbildung) der Landeshauptstadt Dresden, das Gespräch zwischen Mitarbeitenden des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg aufgenommen.
Hiermit startete der Dialog über die Handlungsempfehlungen für Deutsch, (Aus)Bildung und Arbeit für Migrantinnen und Migranten in Dresden. Wir sind gespannt, was das Gespräch im Kontext Spracherwerb und -vermittlung ergeben hat und informieren darüber im ZfI-Newsletter des 4. Quartals 2018.

Noa Ha im MDR-Magazin „Nah dran“

Alle Menschen haben die gleichen Rechte und ihre Würde ist unantastbar, so steht es im Grundgesetz. In der Lebenswirklichkeit jedoch sieht das vielfach anders aus. Da wird, was nicht der Norm entspricht, oft abgelehnt. Wegen ihrer Herkunft, ihres Aussehens, ihres Glaubens oder ihrer Lebensweise werden Menschen ausgegrenzt.
Das Magazin „Nah dran“ widmete seine letzte Ausgabe, die am 13. September ausgestrahlt wurde, dem Thema „... und raus bist du! Die Macht der Ausgrenzung“ und besuchte u.a. die aktuelle Ausstellung „Rassismus. Die Erfindung von Menschenrassen“ im Deutschen Hygiene-Museum Dresden. Noa Ha, Nachwuchsforschungsgruppenleiterin am Zentrum für Integrationsstudien, wurde als Expertin vor Ort mitinterviewt.

Der Beitrag kann hier angeschaut werden.

Erstes ZfI-Nachwuchskolloquium ein Erfolg

Im letzten Sommersemester fand das erste ZfI Nachwuchskolloquium statt, zu dem Nachwuchswissenschaftlerinnen aus Dresden, Sachsen und von überregional anreisten. Zentrales Ziel des Nachwuchskolloquiums ist die Vorstellung und Diskussion der Forschungsarbeiten von Nachwuchswissenschaftler*innen – Doktorand*innen und Postdoktorand*innen – im Spektrum der Integrationsstudien – sowie die Vernetzung untereinander. Die jeweiligen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fachdisziplinen stellten ihren eigenen Zugang vor, der in einem interdisziplinären Kontext gemeinsam reflektiert und diskutiert wurde. Aus der folgenden Liste wird die Spannbreite der Themen ersichtlich, die beim Nachwuchskolloquium vorgestellt wurden:

  • Corinna Land, TU Dresden: „Landkonflikte und Antworten ‚von unten‘. Migration, Widerstand und Inkorporierung“
  • Diana Dressler, TU Dresden: „Fremdzwang und Selbstzwang: Mütterbilder im Kontext transstaatlicher Migration“
  • Raimund Harloff, TU/HTWK: „Konstruktion unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge durch deren institutionelles Betreuungsumfeld“
  • Ann-Kathrin Kobelt, TU Dresden „‘Muss ich mich hier selber anlügen? Also wenn ich da bin […] dann bin ich zu mir fremd.‘ – Fremdheit in beruflich eingesetzter Zwei- und Mehrsprachigkeit“
  • Laura Rind-Menzel, TU Dresden: „Politische Bildung als Einbürgerungsangebot?“
  • Swen Steinberg, TU Dresden: „Wissen und Migration. Überlegungen aus historischer Perspektive“
  • Lisa Janotta, TU Dresden: „Moralisierungen und Legitimationen der deutschen Grenze(n). Eine (post-) nationalstaatliche Perspektive“
  • Steffen Heidrich, TU Dresden: „Das Integrationsparadoxon – gewünschtes und praktiziertes jüdisches Leben im postmigrantischen Deutschland“

Im nächsten Wintersemester wird das ZfI Nachwuchskolloquium wieder an drei Tagen stattfinden:

Den 7. November 2018, 14. Dezember 2018 und 18. Januar 2019, freitags von 11:00 bis 16:15.

Wenn Sie sich für das Kolloquium interessieren, dann gerne bei Laura Rind-Menzel oder Noa Ha anmelden.

Forschung

Die Rubrik „Forschung“ stellt ein aktuelles am ZfI bearbeitetes Forschungsprojekt vor und gibt Einblicke in aktuelle Forschungsfragen.

Neues Forschungsprojekt „Kunst und Kultur in der polarisierten Stadt“ (KupoS) am ZfI

Von Juni 2018 bis Mai 2019 nimmt das Projekt "Kunst und Kultur in der polarisierten Stadt" die in den letzten Jahren offenbar werdenden gesamtgesellschaftlichen Tendenzen der sozialen Spaltung und die Zunahme an konflikthaften diskursiven Auseinandersetzungen zum Anlass und untersucht die Bedeutung von Kunst und Kultur im gesellschaftlichen Verständigungsprozess. Mit dem öffentlichen Auftreten von PEGIDA seit Ende 2014 hat in Dresden ein Prozess der Polarisierung eingesetzt, der durch die Reaktionen auf die Ankunft einer vergleichsweise großen Zahl an Geflüchteten im Jahr 2015 noch verstärkt wurde. Es formierten sich gegensätzliche, sich wechselseitig verstärkende kollektive Positionen, die sich an den Polen "Willkommenskultur" auf der einen Seite und "Angst vor Überfremdung" auf der anderen konzentrieren. Als Wiege und Bühne der PEGIDA-Bewegung wird Dresden daher als 'Polarisierungslabor' ins Zentrum der Analyse gerückt, da sich hier medial verstärkte Prozesse des Übergangs von individuellem Benachteiligungserleben zu kollektivem öffentlichen Protest, seine diskursive Überschreibung mit ethnozentrischen bis hin zu rassistischen Motiven und die Formierung einer Gegenbewegung in verdichteter Form realisiert haben. Wie sich dieser Prozess auf die (politische) Positionierung und das Selbstverständnis der Dresdner Kunst- und Kultureinrichtungen ausgewirkt hat und welche Rolle bzw. welche Positionen sie im gesellschaftlichen Verständigungsprozess einnehmen, untersucht das vorliegende Projekt und leistet damit einen Beitrag zur Bestimmung der Potentiale und Grenzen von Kunst und Kultur als kohäsionsstiftende Vermittlungsinstanzen.
Das Forschungsvorhaben unterteilt sich in zwei Teilprojekte. TP 1 erfasst und untersucht die Dresdner Kunst- und Kulturlandschaft im Zeitraum von 2014-2017 auf sich wandelnde Selbstverständnisse, Vermittlungsansprüche und -konzepte sowie (politische) Selbst- und Fremdpositionierungen in der polarisierten Stadt. TP 2 untersucht Prozesse gesellschaftlicher Polarisierung und eruiert die Bedingungen, Potentiale und Grenzen der Vermittlung von Kunst- und Kulturinstitutionen exemplarisch anhand einer überregional bedeutsamen Ausstellung zu einem Thema, das potentiell konfligierende Positionen (in der Dresdner Stadtgesellschaft) aufzurufen vermag. Hierzu wird der Vermittlungs-, Aneignungs- und Rezeptionsprozess mit ethnographischen und diskursanalytischen Methoden in-situ analysiert.

Nachrichten aus dem ZfI-Netzwerk

Am Zentrum für Integrationsstudien sind Forscher*innen aus allen fünf Fakultäten des Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften der TU Dresden und darüber hinaus beteiligt. Nachrichten aus diesem Netzwerk werden in dieser Rubrik zur Verfügung gestellt.

Werkstatt-Seminar: Das Spannungsfeld von Spracherwerb, Interkulturalität und pädagogischen Beziehungen

Das Erweiterungsfach Deutsch als Zweitsprache (DaZ) bietet in diesem Wintersemester zum zweiten Mal ein Werkstatt-Seminar nach dem Service-Learning-Prinzip an. Lehramtsstudierende engagieren sich ehrenamtlich im DaZ-Unterricht einer Kooperationsschule, werden dabei universitär begleitet und erhalten als Vergütung Credit Points. 
Die Integration von Kindern mit DaZ-Hintergrund ist eine zentrale Herausforderung für den schulischen Alltag, der nur in enger Zusammenarbeit aller Lehrkräfte gelingen kann. Im Rahmen der angebotenen Lehrveranstaltung erhalten die Studierenden die Möglichkeit, an einer Dresdner Grundschule Erfahrungen im Umgang mit mehrsprachigen SchülerInnen zu sammeln (ein Vormittag pro Woche, Dauer insgesamt: ca. 6 bis 8 Wochen nach individueller Terminabsprache), die im Rahmen eines Begleitseminars reflektiert und wissenschaftlich aufgearbeitet werden. Dabei stehen migrationspädagogische und sprachwissenschaftliche Problemstellungen im Vordergrund.

Die Teilnehmerzahl ist auf zwölf Personen beschränkt; wir bitten um die Anmeldung per Mail an julia.welchering@tu-dresden.de.

Ankündigungen des Instituts für Soziologie der TU Dresden

Das Institut für Soziologie der TU Dresden weist auf folgende drei Vorträge im Oktober/November hin:

  • 11. Oktober / Forschungskolloqium Vortrag von Dr. Anna Spiegel: Qualitative Methoden der Sozialforschung / Ort und Zeit: TU Dresden, FAL48a/215, 13:00-14:30 Uhr
  • 29. Oktober / Institutskolloquium Vortrag von Prof. Anja Weiß: Soziologie Globaler Ungleichheiten / Ort und Zeit: TU Dresden, FAL46a/232, 18:30-20:00 Uhr
  • 27. November / Vortrag von Prof. Jörg Bergmann: „Warum lässt du immer deine Socken…“ – Konstellationen, Formen und Praktiken der (in)direkten Moralisierung /Ort und Zeit: TU Dresden, GER/037, 18:30-20:00 Uhr

Deutsch für den Beruf – ganz einfach!   

Jeder Beruf hat seine Fachsprache und bedeutet eine ganz besondere Herausforderung für Menschen, die gerade Deutsch lernen und einen beruflichen Einstieg in einem deutschsprachigen Land planen. Das Projekt „Deutsch für den Beruf - ganz einfach!“ stellt Lernkollektionen für den Deutschunterricht zusammen, um Fachsprachen einfacher zu vermitteln und zu erlernen und so den Berufseinstieg zu erleichtern. An der Erstellung sind unter anderem auch Kooperationspartner*innen unseres Fachtags- und Vernetzungsprojekts Deutsch für Geflüchtete von Anfang an beteiligt.
Gute Kenntnis fachsprachlicher Begriffe ist beim Berufseinstieg äußerst wichtig. Durch Übersetzungen solcher Begriffe für acht (bald 30) Berufe in sechs Sprachen erleichtern die Sprach-PDF's die ersten Schritte in den Beruf für Menschen mit geringen Deutschkenntnissen. Ergänzt werden die PDF's durch vertiefende Lernmaterialien für den berufssprachlichen Unterricht. Übrigens, die Übersetzungen stehen in einer offenen Lizenz zur Verfügung.

Hier gelangen Sie zu den Sprach-PDFs.

Termine

Eine Übersicht aktueller Veranstaltungen des Zentrums für Integrationsstudien finden Sie auch unter Kalender auf unserer Webseite.

Courage: Wissen, Sehen, Handeln! – Einladung zu einem Perspektivwechsel

Courage 2018Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung – das sind Themen, die äußerst kontrovers diskutiert und leider viel zu oft Realität werden: Von rassistischer Rede in den sozialen Netzwerken, im öffentlichen und zunehmend auch im politischen Diskurs, über ethnische Diskriminierung auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt bis hin zu gewalttätigen Übergriffen auf Menschen anderer Herkunft.
In einer sich immer weiter polarisierenden Gesellschaft intensiviert sich diese Problemlage und macht auch vor dem Campus nicht halt. Daher: Rassismus geht uns alle an - doch was tun? Die Veranstaltungsreihe „Courage: Wissen, Sehen, Handeln!“, die nun bereits zum dritten Mal an der TU Dresden – durchgeführt am Zentrum für Integrationsstudien – stattfindet, gibt darauf Antworten und bietet Handlungsoptionen an.
Nach dem Auftakt der Veranstaltungsreihe mit zwei Palais.Gesprächen (siehe Bericht in diesem Newsletter) und einem Workshop mit Mo Asumang („Kommunizieren gegen rechten Hass“) wird im Wintersemester 2018/19 eine Reihe an weiteren Vorträgen, Workshops und Kulturveranstaltungen angeboten.
Speziell möchten wir auf die folgenden Veranstaltungen hinweisen:

  • 6. Oktober 2018 / Theater / Staatsschauspiel Dresden: Geächtet (Ayad Akhtar)
  • 10. Oktober 2018 / Workshop / Umgang mit menschenfeindlichen Äußerungen (Sebastian Seelig)
  • 24. Oktober 2018 / Vortrag / Wie die Identitäre Bewegung unser Sprechen auf die Probe stellt (Dr. Michael Dobstadt)
  • 7. November 2018 / Vortrag / Generationen vietnamesisch-deutscher Migrationsgeschichten (Dr. Noa Ha)
  • 14. November 2018 / Workshop / Discrimination and diversity conflicts at universities (Katja Kinder, Peggy Piesche)
  • Gesamte Programmlaufzeit / Ausstellung „Rassismus. Die Erfindung von Menschenrassen“ im Deutschen Hygiene-Museum Dresden

Das Gesamtprogramm finden Sie hier.

Migration als Herausforderung für die ethische Bildung (Fachtagung)

 „Migration, Menschenrechte und Rassismus. Herausforderungen ethischer Bildung“ sind das Thema einer Fachtagung, die am 29. November durch die Professur für Philosophiedidaktik und Ethik der TU Dresden in Kooperation mit dem Zentrum für Integrationsstudien und dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden veranstaltet wird.
Die Tagung will dazu beitragen, die gesellschaftliche Diskurskultur im Allgemeinen und den Schulunterricht im Besonderen für die Erörterung ethischer Fragen zu Migration, Menschenrechten und Rassismus zu nutzen. Neben Vorträgen werden Workshops zur konkreten Unterrichtsgestaltung angeboten.
Mit dem Ethik- und Philosophieunterricht besteht bereits ein Bildungsangebot, das für die Thematisierung von Werten und Normen konzipiert wurde. Welche didaktisch-methodischen Konzepte stehen zur Verfügung, um Erfahrungen und Probleme mit Migration und kulturellem Pluralismus zu thematisieren sowie normative Diskurse zu organisieren? Die Tagung verfolgt den Ansatz, dass philosophische Erörterungen zunächst über den Vorwurf der political correctness erhaben sind. Ethische Urteilskraft misst sich nicht an inhaltlichen Positionen, sondern an der Konsistenz und Kohärenz ihrer Begründung sowie der Fähigkeit, auch Argumente zu würdigen, die nicht der eigenen Position entsprechen.
Auf die Fachtagung folgt ein öffentlicher Abendvortrag des Rechtsphilosophen Prof. Dr. Reinhard Merkel (Universität Hamburg) zum Thema „Migration als rechtsethisches Problem. Gibt es ein Recht auf Erhalt der eigenen kulturellen Identität?“, der durch zwei Kommentare von Prof. Dr. Thomas Rentsch und Prof. Dr. Heike Greschke (ZfI) flankiert wird.

Fachtagung und öffentlicher Abendvortrag finden im Deutschen Hygiene-Museum statt; eine Anmeldung ist hier möglich.

„Interkulturelle Tage“ in Dresden starten im September   

Plakat Internationale TageAuch dieses Jahr finden in Dresden wieder die „Interkulturellen Tage“ statt. Wie immer bietet diese Veranstaltung eine Ebene für Begegnung und Austausch. Zusammengekommen ist ein buntes, vielseitiges Programm, welches Sie digital im Internet und an Informationsstellen und Ortsämtern Dresdens in ausgedruckter Form finden können. Die Veranstalter der „Interkulturellen Tage“ haben sich dieses Jahr folgende Schwerpunkte in Ihrer Programmgestaltung gesetzt:

  • Teil haben – Teil sein. Meine Nachbarschaft gestalten
  • Interreligiösen Austausch fördern
  • Brücken bauen – miteinander Neues gestalten
  • Im Dialog über Migration – von Anerkennung bis Diskriminierung

Die „Interkulturellen Tage“ finden dieses Jahr vom 15. September-6. Oktober statt. Das aktuelle Programm können Sie sich auf der Internetseite der Landeshauptstadt Dresden anschauen.

Copyright (Bild): Interkulturelle Tage, Landeshauptstadt Dresden

Wer wir sind – Festakt zum Inkrafttreten der Bereichsordnung des Bereichs Geistes- und Sozialwissenschaften

Am 11. Oktober wird von 10:00 bis 14:00 Uhr in einem Festakt nicht nur der Semesterauftakt, sondern vor allem das Inkrafttreten der neuen Bereichsordnung feierlich begangen. Unter der Überschrift „Wer wir sind“ soll an diesem Tag das Profil der Geistes- und Sozialwissenschaften ebenso im Fokus stehen wie ihre Rolle und Bedeutung an der TU Dresden.
Eröffnet wird die Veranstaltung durch den Bereichssprecher, Prof. Dr. Christian Prunitsch. Im Anschluss wird der Rektor der TU Dresden, Prof. Dr. Ing. habil. DEng/Auckland Hans Müller-Steinhagen, ein Grußwort an die Gäste richten. Die Rolle der Geistes- und Sozialwissenschaften an der TU Dresden, aber auch die Frage, ob es heute eine voraussetzungsfreie Wissenschaft ohne gesellschaftspolitische Bezüge geben kann, soll oder muss, werden in einer Podiumsdiskussion behandelt.
Als besonderer Gast konnte der bekannte Erzähler, Essayist und Kriegsreporter Hans Christoph Buch für eine Lesung gewonnen werden. Er wird aus seinem neuesten Roman „Stillleben mit Totenkopf“ lesen und an der Podiumsdiskussion teilnehmen.
Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, verschiedene Forschungsprojekte der Geistes- und Sozialwissenschaften im Rahmen einer Poster-Ausstellung kennenzulernen und gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Eingeladen sind alle Mitglieder und Studierende des Bereichs GSW. Wir bitten aus organisatorischen Gründen um Ihre Anmeldung.

Die Anmeldung für die Veranstaltung ist ab sofort hier möglich.

Dokumentation zum zweiten Fachtag DAFF erscheint

Mitte Oktober erscheint die Dokumentation zum zweiten Fachtag „Deutsch für Geflüchtete von Anfang an“. Sie ist bereits die zweite ihrer Art, denn schon die Ergebnisse des ersten Fachtags DAFF wurden in einer Publikation festgehalten. Beim zweiten Fachtag im Herbst 2017 schließlich ging der Austausch über Herausforderungen beim Spracherwerb und der Sprachvermittlung in eine neue Runde. Diesen Austausch lässt die jetzt erscheinende Dokumentation Revue passieren, fasst dessen zentrale Ergebnisse zusammen und benennt noch offene Fragen, um zu weiterem Dialog anzuregen.

Nach ihrer Veröffentlichung ist die Dokumentation unter den Publikationen auf der ZfI-Website zu finden und frei zugänglich.

Mehrsprachigkeit. Chancen und Herausforderungen für Schule und Gesellschaft (Ringvorlesung)

Die Ringvorlesung des Zentrums für Integrationsstudien im Wintersemester 2018/19 widmet sich dem Thema der „Mehrsprachigkeit“. Gemeinsam mit der Professur für Deutsch als Fremdsprache der TU Dresden, der Bergischen Universität Wuppertal und der Universität Wien werden Chancen und Herausforderungen der Mehrsprachigkeit für Schule und Gesellschaft diskutiert. Durch Internationalisierung, Globalisierung und Migration sind die europäischen Gesellschaften mehrsprachiger geworden. Diese Entwicklung wird bekanntlich kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite löst sie (Überfremdungs-)Ängste aus; es wird befürchtet, dass Mehrsprachigkeit junge Migrant*innen kognitiv überfordert und ihre Integration behindert; die Bildungsinstitutionen, die mit ihr konfrontiert sind, stellt sie vor enorme (ideologische wie praktische) Probleme. Auf der anderen Seite wird von Seiten der Spracherwerbsforschung betont, dass individuelle Mehrsprachigkeit eine wichtige, noch zu wenig gewürdigte kognitiv-kreative Ressource darstellt; und die Sprachwissenschaft weist darauf hin, dass gesellschaftliche Mehrsprachigkeit – die nicht nur durch Minderheiten- und Migrationssprachen repräsentiert wird, sondern auch durch das Nebeneinander von nationalen und regionalen Varietäten, von Schriftlichkeit und Mündlichkeit – nur scheinbar die Ausnahme, in Wahrheit jedoch linguistische Normalität sei. Im Zeichen von „Diversity as opportunity“ soll Mehrsprachigkeit als Chance thematisiert werden. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf den Bildungsinstitutionen (Schule/Hochschule) liegen: Was bedeutet es für sie, wenn die Gesellschaft linguistisch immer diverser wird?
Die Ringvorlesung findet ab dem 10. Oktober jeweils mittwochs, 18:30 Uhr, statt; an vier Terminen direkt an der TU Dresden. An allen weiteren Terminen können sich die Teilnehmer*innen den Vorlesungen an den Standorten Wuppertal und Wien per Webinar zuschalten.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Neues Seminarangebot: Integration und politische Bildung anhand musikorientierter Zugänge  

Unter Beteiligung des ZfI wird es auch im Wintersemester 2018/19 wieder ein Seminar geben, in welchem Integration und zeitgemäße Unterrichtsgestaltung gemeinsam verhandelt werden. Neu ist in diesem Semester, dass jene Themenbereiche anhand musikalischer Zugänge zusammengedacht werden sollen.
Musik weist großes Potenzial auf, aktuelle gesellschaftliche und politische Themen, Fragen bzw. Herausforderungen mit lebensweltlichem Bezug und Interesse zu diskutieren. Da es wahrscheinlich keinen Menschen auf der Welt gibt, der sich im Laufe seines Lebens nicht auf irgendeine Weise für Musik interessiert, erscheint Musik als verbindender Gegenstand zwischen Menschen durchaus geeignet. Es verspricht Erfolg, junge Leute in Austausch über Erinnerungen und Emotionen bezüglich ihrer Lebensverhältnisse zu bringen, die sie v.a. mit bestimmten Musikrichtungen, Bands, Singer-Songwritern, Liedern oder Kompositionen verbinden.
Im Seminar wird insbesondere veranschaulicht, wie die Kategorien ‚Heterogenität und hybride Lebensverhältnisse’, ‚Macht und gesellschaftliche Positionierungen’ sowie ‚Bedingungen und Mittel für Teilhabe‘ über musikalische Zugänge neu gedacht und verhandelt werden können. Überdies sollen sich Studierende in Kleingruppen zahlreiche Anregungen für ihre eigene zukünftige Lehrtätigkeit in geistes- und sozialwissenschaftlich orientierten Unterrichtsfächern erarbeiten.
Das Seminar ist vorrangig für Lehramtsstudierende konzipiert und findet jeden Mittwoch von 11:10-12:40 Uhr im Von Gerber Bau, Raum 269 statt.

Seminarankündigung: Inklusive Stadt und Urbanisierte Exklusionen / Vertiefungsmodul: Soziale Ungleichheit

Noa Ha wird im Wintersemester 2018/19 im Master Soziologie der TU Dresden das folgende Seminar „Inklusive Stadt und urbanisierte Exklusionen“ anbieten:Was ist Inklusion? Und wer inkludiert wen? Wer kann sich wie im städtischen Raum bewegen und seit wann? Kann Stadt eine gesellschaftliche Inklusion fördern oder nicht? Welche städtischen Räume werden hierfür benötigt? Welche Städte exkludieren bzw. diskriminieren und welche sind inklusiv? Welche historischen Vorlagen gibt es hierfür?
All diese Fragen bilden Ausgangspunkte für das Seminar, denn sie fragen danach wie durch die Stadt und die Produktion des Städtischen gesellschaftliche Inklusionen und Exklusionen manifest werden. Im Seminar werden ausgesuchte Begriffe, die in diesem Zusammenhang wichtig sind, untersucht und auf ihren Bedeutungszusammenhang hin beleuchtet. Des Weiteren werden sowohl Gesetzestexte, konkrete räumliche Situationen und Kartierungen herangezogen, um die vielschichtigen Dimensionen von Inklusion und Exklusion zu betrachten und in ihrer Wechselwirkung zu analysieren. Insbesondere feministische, queer-feministische, rassismuskritische und ableistische Theorien bilden analytische Zugänge, um die jeweiligen Dimensionen theoretisch einordnen zu können und in der Verflochtenheit zu anderen städtischen Inklusions- und Exklusionsprozessen zu verstehen.

IDA Sprachkurse im Wintersemester 2018/19

Auch im Wintersemester 2018/19 bietet IDA – In Dresden Ankommen –  wieder Arabisch- und Persischkurse für Angehörige der TU Dresden an. Geflüchtete geben Wissen über ihre Heimatsprache und -kultur an Studierende, TUD-Mitarbeiter*innen und Interessierte weiter. Der Arabischkurs findet zweimal die Woche, jeden Dienstag und Donnerstag, von 18:30-20:00 Uhr statt. Beginn ist am 6. November. Lehrperson ist Herr Sami Ahmed Mechhad. Der Persischkurs findet einmal die Woche, jeden Donnerstag, von 18:30-20:00 Uhr statt. Beginn ist am 1. November. Lehrperson ist Frau Nasrin Sanati Mashhadi.

Eine Anmeldemöglichkeit finden Sie hier und weitere Informationen zu den Kursen hier.

Ankündigungen der Refugee Law Clinic Dresden

Neuer Ausbildungsjahrgang

Ab Oktober 2018 sucht die Refugee Law Clinic Dresden (RLC) wieder engagierte Studierende, die sich im Asyl- und Aufenthaltsrecht betätigen wollen. Dazu wird es eine Infoveranstaltung am 10.10. um 16:40 Uhr geben und RA Elena Bogdanzaliew wird eine erste Schnuppervorlesung am 11.10. um 11:10 Uhr halten. Danach haben alle Interessierten bis zum 16.10. Zeit, sich mit einem Lebenslauf und einem Motivationsschreiben zu bewerben.

Neue Beratungsstellen

In diesem Herbst kommt die Abschiebehaft auch nach Sachsen. Zusammen mit verschiedenen Dresdener Anwältinnen und anderen Organisation arbeitet die RLC ein Konzept aus, um es den Geflüchteten zu ermöglichen, auch in der Haft ihre Rechte wahrnehmen zu können. Um dies zu realisieren, will die RLC in den Räumen der Abschiebehaft Beratung anbieten. Aktuell laufen Gespräche mit der Landesdirektion Sachsen, um die Rahmenbedingungen zu klären. Ebenfalls wird eine neue Beratungsstelle in den Gebäuden von IQ, auf der Budapester Straße, in Dresden eröffnen werden. Somit kann das Rechtsberatungsangebot an ein größeres Publikum gebracht werden.

RLC Vernetzungstreffen Weingarten

Beim diesjährigen Vernetzungstreffen in Weingarten ist die RLC wieder dabei. Erneut stehen verschiedene RLC Interne Thematiken zur Diskussion und die RLC Dresden wird die Chance nutzen, sich mit anderen RLCs auszutauschen und neue Kenntnisse zu gewinnen.

English version

In this edition of the newsletter of the Center for Integration Research in June, you will be able to find recent information on the following subjects: 

Editorial

Dear colleagues and friends of the Center for Integration Research,

Currently, we are experiencing the struggle for a common self-conception of the national identity that presents itself as a process of polarisation and a process of conflict but nevertheless can be a process of new chances. Because old ideas are given up, and maybe new connections and power relations in the migration society are democratised – though the end is open – as Naika Fouroutan phrased it: “The social developments point to a pre-fascist phase and I claim that this has nothing to do with my personal state and nothing with my history of migration” (Source: Tagesspiegel). Especially after the events in Chemnitz, these developments emerged very clearly, and the Saxon state Rectors’ Conference published a statement on 4th September that called upon the people of Saxony and beyond to show courage and to stand up against right-wing extremism and for democratic values.

In the context of these developments, we report on our activities in this newsletter – e.g. the third event series “Courage 2018” –, and take a look at the next months.

We sincerely invite you to our events, to come to us with new ideas, to ask questions, to make offers and to think with us together about the meaning of integration for a democratic society and how we want to work with the term integration in Saxony.

Noa Ha 

Yours sincerely,
Noa Ha
On behalf of the executive board and all colleagues working at the ZfI.

Reports

Important events of the last quarter, which were organised by the ZfI, will be discussed in the category “Reports”.

Dresden isst bunt 2018. A banquet for everyone on the Neumarkt  

Gastmahl 2018On 19th June, the third banquet for all took place on the Neumarkt. 90 cultural partners, 50 companies and associations offered interested citizens and guests of the city a manifold meal at 250 tables, which formed a large star-shaped table on the Dresden Neumarkt. The motto of the event “Dresden is(s) t bunt” was not only to express culinarily how diverse the Dresden city society is, but also to encourage people to get to know each other and to share the community.
As in previous years, the Cellex Foundation organised the event together with representatives of the alliance Dresden.Respekt - with the Semperoper Dresden, the Transport Museum Dresden, the Psychosozialen Trägerverein Sachsen e.V., the association Dresden – Place to be!, the Cultural Capital Office Dresden 2025 , the Literaturhaus Villa Augustin and Netzwerk Kultur Dresden.
The Center for Integration Research, which used the occasion to present its work to interested persons and to network with representatives of integration and migration work, was also represented this year for the first time.

Copyright (picture): Rico Ehren (ZfI)

General assembly and studio of ideas: Thinking and researching together!

On 28th June, the executive board of the ZfI invited to the first general assembly since the authorisation of the statute of the ZfI by the rector’s office of the TU Dresden on 17th April. Furthermore, all members and interested people were invited to the studio of ideas after the assembly. During the general assembly, the executive board of the ZfI, the research and publication activities, and the newly constituted scientific advisory board of the ZfI presented themselves.
The studio of ideas, organised in cooperation with the Project Scouts of the TU Dresden, served the aim to introduce the different interests of the research and practice in the field of the integration research and work to each other and to combine them. Thus, a central point of discussion was the question concerning the self-conception of science in relation to the society and social developments. The joint and exciting discussion will accompany the work of the ZfI further and it will contribute to a reflective research practice. The format of the studio of ideas shall further be offered as a networking practice between research and practice and it will be announced in the newsletter.

The ZfI at the Palais.Gespräche (Palais.Talks) 2018  

Palais.Gespräche 2018„How do we live tomorrow?“ This important question was the key question for the different Palais.Gespräche (Palais.Talks) in the context of the festival Palais Sommer (Palais Summer) in Dresden. Two of those Palais.Talks were jointly organised by the Center for Integration Research of the TU Dresden and the Palais Summer and they attracted hundreds of visitors.
The first Palais.Talk on 12th August focussed on the question “Security or fear in the city?”, which was discussed by different guests. Volker Lange, chief inspector of the Dresden police department, discussed the safety situation in Dresden, which is rather improving than getting worse. Gisela Staube, vice director of the Deutsches Hygiene-Museum, thematised, by contrast, the still tense situation because of the presence of the PEGIDA demonstrators every Monday and the discomfort in the light of a further polarising urban society. An experience that artist Manaf Halbouni made himself because of his art project “Monument” in Dresden. Nevertheless, he wants to use his art projects in the public space productively for the social dialogue. Michael Schindhelm, curator of the application of Dresden as Capital of Culture 2025, advised to take the felt uncertainty seriously and seek the dialogue between the opposed social groups again and again.
The second Palais.Talk on 25th August asked “Are we talking with or about each other?” Because hate speech, insults and limits of what can be said aim at confrontation and polarise the social togetherness, the question about the dialogue capability of the social communication arises. For this purpose, various guests such as the first Afro-German moderator Mo Asumang, the advisor of the National Office for Political Education Dr Annette Rehfeld-Staudt, the owner of the bar "El Cubanito" in Dresden Neustadt Andrés Clavalles-Gonzalez, the professor of the TU Dresden Dr Marina Münkler and the director of the Palais Sommer Jörg Polenz were invited. Confrontation also shaped this dialogue: While Jörg Polenz noted a restriction of what can be said on subjects such as immigration criticism or globalisation scepticism, Marina Münkler discussed the limits of the social dialogue with groups who openly show anti-democratic and misanthropic attitudes in their talk and action, and pointed out the need for a fact-based, arguing and respectful dialogue. Annette Rehfeld-Staudt also emphasised the importance of the adherence to fundamental communicative rules, especially in social media. Mo Asumang and Andrés Clavalles made the effects of hate speech and racism in everyday life subject of discussion. They shared strategies for coping with fear, for own safety and for social interaction with the audience on a personal level.
Both talks were moderated by Dr Noa Ha from the Center for Integration Research of the TU Dresden.

A compilation of the second Palais.Talk can be found here, the complete talk here.

Copyright (picture): Rico Ehren (ZfI)

Noa Ha at the conference “Sächsische Migrationsgesellschaft neu denken”

The conference of the national office for political education “Sächsische Migrationsgesellschaft neu denken” (“Rethinking the Saxon migration society”) took place on 22nd August in Dresden. The conference was organised by the association of binational partnerships and families, led by Özcan Karadeniz, in cooperation with the national office for political education.
The conference combined input lectures, penal discussion, and four different parallel workshops in order to make an exchange of expertise and the networking between the many actors possible, as well as to ensure the in-depth discussion in the workshops alongside the interests and experiences of the participants.
In the context of the event, Noa Ha of the ZfI hold a lecture called “Sächsische Migrationsgesellschaft denken!” (“Thinking the Saxon migration society!”), in which she showed the Saxon social diversity in its global interdependence, as it could be understood through the immigration of contract workers into the GDR, the migration from the GDR to the “socialist sister states”, of the recognised national minority of the Sorbs, and the arrival of the refugees.
During the penal discussion with Ferda Ataman, manager of the Neue Deutsche Organisationen, Sebastian Vogel, head of the division for equality and integration in the SMGI, and Noa Ha, and hosted by Özcan Karadeniz, different questions were discussed such as the perspectives of the public relations work in the migration society, the Saxon elections next year as well as the relationship between West- and East Germany as a disintegrated one. The conference stood out because of its multi perspective approach in the workshops and the panel discussion and it invited all participants to think about the Saxon migration society together.

Summer Party of the Center for Integration Research

After a record summer, the Center for Integration Research's summer party on Friday, 24th August, was accompanied by cooler temperatures and a few showers, which, nevertheless, did not affect the good mood and exciting talks. For barbecues and drinks, ZfI members from the context of the university, but also from practice, as well as interested people came together; even some children animated the party. We would like to thank the whole team of the ZfI Research Group, Katrin Kindermann from the ZfI’s office and all other helpers, who have prepared the party so greatly.

Shaping democracy together - Report on the Democracy Conference of the state capital

Demokratiekonferenz 2018On 25th August, the Democracy Conference took place as part of the federal programme “Demokratie leben!” (“Living Democracy!”) and the “Local Action Programme for a diverse and cosmopolitan Dresden” (LHP) in the German Hygiene Museum Dresden.
What the state capital of Dresden, the conferences organiser, could not have anticipated during the planning phase was what made the conference more topical and more explosive than ever. The “Identitarian Movement”, distinguishing itself by anti-democratic and anti-human attitudes, had a meeting on the Cocker Park near the Hygiene Museum with about 500 followers.
The conference, which actually serves the exchange and networking of all actors and project promoters involved in the Dresden Partnership for Democracy, and is also aimed at interested citizens, thus became part of one of the numerous counter-events, which were organised by the state capital, various art and cultural institutions and initiatives of the civil society to set a sign against anti-democracy and racism.
Under the slogan "Shaping democracy together", the conference proceeded constructively and without disruption. In the opening speech of mayor Dirk Hilbert, the focus was on the local democracy balance for the implementation of the Local Action Programme and the Federal Programme. Professional inputs (including the Kulturbüro Sachsen, the Alliance against Racism or the State Office for the Protection of the Constitution of Saxony) provided information on current anti-democratic tendencies and structures in Dresden. Based on this, relevant questions were discussed in a subsequent workshop phase, such as the opening of administration and institutions to migration, educational discrimination or cooperation between the administration, security authorities and civil society. Due to recent events, a workshop on the contents and goals of the "Identitarian Movement" was inserted.
The Palais.Gespräche (Palais.Talks) organised by the Center for Integration Research of the TU Dresden together with the Palais Sommer were funded by the Local Action Programme for a diverse and cosmopolitan Dresden (LHP).

Picture: Performance of Banda Internationale during a conference break (Copyright: Karoline Oehme-Jüngling (ZfI))

Internationales Literaturfestival Berlin (international literature festival Berlin)

The 18th international literature festival Berlin took place from 5th-15th September and the ZfI was represented by our Research Group leader Dr Noa Ha. “A good story connects”, this is, how Monika Grütters in her greeting describes the literature festival in Berlin, which was able to gather again many international and national authors in Berlin this year. In the genres of prose and poetry, renowned authors as well as new discoveries were presented in the context of book launches. The writers read from their originals and were translated into German by actors afterwards. Finally, the texts were discussed. According to festival director Ulrich Schreiber, the focus was again on topics with "political virulence" and "social relevance". Topics such as “Decolonizing Wor:l:ds”, “Nature Writing”, “The Politics of Drugs”, “The Evolution of Human Culture”, “The Art of Cooking”, “Refugees Worldwide II” and “What comes after the nation state?” demonstrated this thematic focus.
According to director Dr Thomas Oberender, the aim of the literature festival 2018 was to deal with the “own imprint and the political, social and cultural situations of others”.

ZfI presents recommendations for action to the Federal Office for Migration and Refugees

Around one year after the conference “Deutsch für Geflüchtete von Anfang an” (“German for Refugees from the very Start”) the dialogue continued to the next round. For this, ten recommendations for action were dispatched after the conference and the addressed actors were asked for a statement. Ann-Kathrin Kobelt from the Center for Integration Research (ZfI) visited the Federal Office for Migration and Refugees in Nuremberg on 12th September together with Frauke Al Mohammad, a teacher of German as a second language, and Marcus Oertel, one of the education coordinators for immigrants (adult education) of the state capital Dresden, in order to talk to the employees of the Federal Office.
With this, the dialogue on the recommendations for action for German, education and work for migrants in Dresden has started. We are excited about the outcome of the talk concerning the context of language acquisition and teaching and will inform about this in the next newsletter of the fourth quarter of 2018.

Noa Ha in the MDR magazine “Nah dran”

All human beings have the same rights and their dignity is inviolable as the constitution intends it. In reality, however, things often look different. What does not conform to the norm is rejected. People are marginalised because of their origins, looks, beliefs or ways of life.
The magazine “Nah dran” dedicated its last issue, which was aired on 13th September, to the topic “... and you're out! The power of exclusion” and visited, inter alia, the current exhibition "Racism. The Invention of Human Races" in the Deutsche Hygiene-Museum Dresden. Noa Ha, research group leader at the Center for Integration Research, was interviewed as an expert in the magazine, which can be viewed here.

First young researchers’ colloquium of the ZfI was a success

The first young researchers’ colloquium took place during the last summer term, and young scientists from Dresden, Saxony and beyond participated. The central aim of the young researchers’ colloquium is the presentation and discussion of research works of young scientists – PhDs and postdocs – in the field of the integration research – as well as the networking among each other. The different subject areas of the humanities and social sciences presented their particular approach, which was reflected and discussed together in an interdisciplinary context. The following list shows the spectrum of topics that were presented at the young researchers’ colloquium:

  • Corinna Land, TU Dresden: “Land conflicts and answers ‘from below’. Migration, resistance and incorporation”
  • Diana Dressler, TU Dresden: “External and internal pressure: Mother images in the context of supranational migration”
  • Raimund Harloff, TU/HTWK: “Construction of unaccompanied underage refugees by their institutional care environment”
  • Ann-Kathrin Kobelt, TU Dresden: “’Do I have to lie to myself here? Well, when I am there […] I am alien to myself.’ – Foreignness in bi- and multilingualism used during work”
  • Laura Rind-Menzel, TU Dresden: “Political education as naturalisation offer?”
  • Swen Steinberg, TU Dresden: “Knowledge and migration. Considerations from a historic perspective”
  • Lisa Janotta, TU Dresden: “Moralisations and legitimisations of the German border(s). A (post-) national state perspective”
  • Steffen Heidrich, TU Dresden: “The integration paradox – wished and practiced Jewish life in post-migrant Germany”

The young researchers’ colloquium of the ZfI will again take place on three days during the next winter term:

On 7th November 2018, 14th December 2018, and 18th January 2019, on Fridays from 11:00am to 04:15pm.

If you are interested in the colloquium, please register via E-Mail to Laura Rind-Menzel or Noa Ha.

Research

The category “Research” presents a current research project of the ZfI and discusses recent questions of research.

New research project “Kunst und Kultur in der polarisierten Stadt” (KupoS; “Art and Culture in the polarised City”) at the ZfI

Because of the macrosocial tendencies of a social split and the increase in conflictual discursive disputes that became obvious over the last years, the project “Art and Culture in the polarised City” examines between June 2018 and May 2019 the importance of art and culture in the social communication process. With the public appearance of PEGIDA since the end of 2014, a polarisation process has started in Dresden, which has even more intensified through the reactions to the arrival of a comparatively large number of refugees in 2015. Opposite, mutually enhancing collective positions formed up that concentrate on the poles of a “culture of welcome” on the one side and “fear of a foreign infiltration” on the other. As cradle and stage of the PEGIDA-movement, Dresden as “Polarisation Lab” will therefore come to the fore of the analysis, because processes of the transition from an individual experience of discrimination to a collective public protest that were intensified through the media became real here as well as this protest’s discursive transference with ethnocentric and even racist motives and the formation of a countermovement in a condensed form. The present project examines how this process has effected the (political) positioning and self-image of the Dresden art and culture institutions and their roles and positions in the social communication process thereby contributing to the determination of the potentials and limits of art and culture as mediating authorities that cause cohesion.
The research project is divided into two subprojects. SP 1 records and examines the Dresden artistic and cultural landscape between 2014-2017 concerning changing self-images, mediation demands and -concepts as well as (political) self- and external positioning in the polarised city. SP 2 exemplarily examines processes of social polarisation and determines the conditions, potentials and limits of the mediation of artistic and cultural institutions by means of a nationally significant exhibition on a subject that might call on potentially conflicting positions (in the urban society of Dresden). For this, the mediation-, acquisition- and reception process will be analysed in situ with ethnographic and analytical methods for discourses.

News from the ZfI-Network

Scientists from all five faculties of the School of Humanities and Social Sciences of the TU Dresden and beyond that participate in the Center for Integration Research. In this category, news from this network will be presented.

Workshop seminar: The tension field of language acquisition, interculturality and pedagogical relationships

In this winter term, the complementary subject German as a second language (DaZ) already for the second time offers a workshop seminar following the Service-Learning-Principle. Students of teaching voluntarily get involved in DaZ-lessons of a cooperating school; they are accompanied by the university and as salary, they get Credit Points.
It is a central challenge in school’s everyday life to integrate children with a DaZ-background, which can only be successful when all teachers work together closely. In the context of the offered seminar, the students get the chance at a Dresden primary school to make experiences in the handling of multilingual pupils (one morning per week over a duration of 6 to 8 weeks upon individual consultation), which will be reflected and scientifically processed in the context of an accompanying seminar. Thereby, it will be focussed on problems concerning the migrant education and linguistics.

The number of participants is limited to twelve persons; please register via e-mail to julia.welchering@tu-dresden.de.

Announcements of the Institute of Sociology of the TU Dresden

The Institute of Sociology of the TU Dresden wants to point to the following three lectures in October/November:

  • 11th October / Lecture of Dr Anna Spiegel in the context of the research colloquium: Qualitative methods of the social research / Location and time: TU Dresden, FAL58a/215, 01:00-02:30pm
  • 29th October / Lecture of Prof Anja Weiß in the context of the institute colloquium: Sociology of global inequalities / Location and time: TU Dresden, FAL46a/232, 06:30-08:00pm
  • 27th November / Lecture of Prof Jörg Bergmann: “Why are you always leaving your socks…” – constellations, forms and practices of (in)direct moralisation / Location and time: TU Dresden, GER/037, 06:30-08:00pm

German for professionals - very easy!

Every profession has its own language and means a very special challenge for people who are learning German and are planning to start their career in a German-speaking country. The project “Deutsch für den Beruf – ganz einfach!” (“German for professionals - very easy!”) compiles learning material for German lessons in order to convey and learn technical languages easier and to ease the start of the career. Inter alia, cooperation partners from our conference and networking project German for Refugees from the very Start are also involved in the preparation of the material.
Good knowledge about technical terms is extremely important when starting a career. By translating such terms for eight (soon 30) professions in six languages, the language PDF´s facilitate the first steps in a profession for people with small knowledge of German. The PDF´s are supplemented by in-depth learning materials for professional language classes. By the way, the translations are available in an open license.

Click here for the language PDFs.

Appointments

You can also find an overview of recent events of the Center for Integration Research under Calendar on our website.

Courage: Know, See, Act! – Invitation to a change of perspective

Courage 2018Racism, misanthropy and discrimination – those are topics that are discussed extremely controversially and that become reality far too often: ranging from racist speech in social networks as well as in the public and increasingly in the political discourse, over ethnic discrimination on the labour or housing market to violent assaults on people with a different origin.
Such problems intensify in a polarising society and they do not stop at the campus. Thus: Racism concerns all of us – but what can be done? The event series “Courage: Know, See, Act!”, which takes place at the TU Dresden already for the third time and is organised by the Center for Integration Research, gives answers and offers options for action.
After the opening of the event series with two Palais.Gepräche (Palais.Talks; see report in this newsletter) and a workshop with Mo Asumang (“Communicating against Right Hate”), further lectures, workshops and cultural events will be offered in winter term 2018/19.
Specifically, we would like to refer to the following events:

  • 6th October 2018 / Theatre / Staatsschauspiel Dresden: Geächtet (Ayad Akhtar)
  • 10th October 2018 / Workshop / Dealing with misanthropic statements (Sebastian Seelig)
  • 24th October 2018 / Lecture / How the “Identitäre Bewegung” tests our speech (Dr. Michael Dobstadt)
  • 7th November 2018 / Lecture / Generations of Vietnamese-German migration stories (Dr. Noa Ha)
  • 14th November 2018 / Workshop / Discrimination and diversity at universities (Katja Kinder, Peggy Piesche)
  • Entire programme period / Exhibition “Racism. The Invention of Human Races” in the Deutsche Hygiene-Museum Dresden

The complete programme can be found here.

Migration as a challenge for ethical education (Conference)

“Migration, human rights and racism. Challenges of Ethical Education” are the subject of a conference to be held on 29th November by the Chair of Practical Philosophy and Didactic of Philosophy at TU Dresden in cooperation with the Center for Integration Research and the Deutsche Hygiene-Museum Dresden. The conference aims to use social discourse culture in general and school education in particular to discuss ethical issues on migration, human rights and racism. In addition to lectures, workshops will be offered on the specific teaching design. With the philosophy lessons, there is already an educational offer, which was conceived for the thematisation of values ​​and norms. Which didactic-methodical concepts are available to thematise experiences and problems with migration and cultural pluralism as well as to organise normative discourses? The conference pursues the idea that philosophical discussions are first raised above the accusation of political correctness. Ethical judgment is not measured by context-related positions, but by the consistency and coherence of its justification, as well as the ability to appreciate arguments that do not correspond to one's own position. The conference will be followed by a public evening lecture by the legal philosopher Prof Reinhard Merkel (University of Hamburg) on ​​“Migration as a problem of ethical justice. Is there a right to preserve one's own cultural identity?” The lecture is accompanied by two comments of Prof Thomas Rentsch and Prof Heike Greschke (ZfI).

The conference and public evening lecture take place in the Deutsche Hygiene-Museum; a registration is possible here.

“Interkulturelle Tage” (“Intercultural Days”) in Dresden start in September

Plakat Internationale TageThe “Interkulturelle Tage” take place in Dresden again this year. As always, this event provides a chance for encounter and interaction. A colourful, versatile programme was created, which you can find digitally on the Internet and in printed form at information points and local offices in Dresden. The programme of the “Interkulturellen Tage” focusses on the following topics:

  •  Taking part - be a part. Shaping my neighbourhood
  • Promoting inter-religious exchange
  • Building bridges - creating something new together
  • In dialogue about migration - from recognition to discrimination

The “Interkulturelle Tage” take place this year from 15th September-6th October. The current programme can be viewed on the website of Dresden.

Copyright (picture): Interkulturelle Tage, state capital Dresden

Who we are - Ceremony on the implementation of the statutes of the School of Humanities and Social Sciences

On 11th October, from 10:00am to 2:00pm, not only the semester kick-off, but above all the implementation of the new statutes will be celebrated in a ceremony. Under the heading “Who we are”, the profile of the School of Humanities and Social Sciences will be as much a focus as their role and significance at the TU Dresden.
The event will be opened by the head of the school, Prof. Dr. Christian Prunitsch. Afterwards, the rector of the TU Dresden, Prof. Dr. Ing. habil. DEng/Auckland Hans Müller-Steinhagen, will address a greeting to the guests. The role of the humanities and social sciences at the TU Dresden, but also the question of whether there is, should or must be a prerequisite-free science without socio-political references, will be discussed in a penal discussion.
As a special guest, the well-known narrator, essayist and war reporter Hans Christoph Buch is giving a reading. He will read from his latest novel “Stillleben mit Totenkopf” (“Still life with skull”) and participate in the panel discussion.
Afterwards, there will be the opportunity to get to know various research projects in the humanities and social sciences in the context of a poster exhibition, and to talk to one another.Invited are all members and students of the School of Humanities and Social Sciences. For organisational reasons, we ask for your registration.

This is now possible here.

Documentation on the second conference DAFF will be published

In mid-October, the documentation on the second conference “Deutsch für Geflüchtete von Anfang an” (“German for Refugees from the very Start”) will be published. It is already the second publication of this kind, because the outcomes of the first conference DAFF were also recorded in such a documentation. Eventually, another round of exchange about challenges concerning the language acquisition and teaching was started at the second conference in autumn 2017. The documentation that will now be published reviews this exchange, summarises its most important outcomes and shows still unanswered questions, in order to trigger further dialogue.

After its publication, the documentation can be found among the publications on the ZfI-website and it will be freely available.

Multilingualism. Opportunities and challenges for school and society (lecture series)

The lecture series of the Center for Integration Research in winter term 2018/19 is dedicated to the topic of “multilingualism”. Together with the Chair for German as a Foreign Language of the TU Dresden, the University of Wuppertal and the University of Vienna, opportunities and challenges of multilingualism for schools and society are discussed. Internationalisation, globalisation and migration have made European societies more multilingual. This development is known to be discussed controversially. On the one hand, it triggers xenophobia; it is feared that multilingualism cognitively overstretches young migrants and hinders their integration; the educational institutions that are confronted with multilingualism face enormous problems (ideological as well as practical). On the other hand, language acquisition research emphasises that individual multilingualism is an important, under-appreciated cognitive-creative resource; and linguistics indicate that social multilingualism – represented not only by minority and immigrant languages ​​but also by the juxtaposition of national and regional varieties, written and oral – is only seemingly the exception, but in truth linguistic normality. In the name of “Diversity as Opportunity”, multilingualism should be addressed as an opportunity. Special attention should be paid to the educational institutions (school/university): What does it mean for them, when society becomes linguistically more diverse?
The lectures will take place Wednesdays at 6:30pm, beginning on 10th October; on four dates directly at the TU Dresden. On all other dates, the participants can join the lectures at the Wuppertal and Vienna locations via a webinar.

More information can be found here.

New seminar offer: Integration and political education based on music-oriented approaches 

With participation of the ZfI, there will be a seminar again in winter term 2018/19, in which integration and contemporary teaching design are negotiated together. It is new this semester that those thematic areas should be thought together based on musical approaches.
Music has great potential to discuss current social and political topics, questions and challenges with relevance to everyday life and interests. Because there is probably no one in the world who does not in any way care about music in his*her life, music seems appropriate as a connecting device between people. It is promising to make young people exchange themselves about memories and emotions concerning their living conditions that are particularly connected to certain musical styles, bands, singer-songwriters, songs or compositions.
The seminar demonstrates especially how categories like ‘heterogeneity and hybrid living circumstances’, ‘power and social positions’ as well as ‘conditions and means for participation’ can be thought and negotiated freshly through musical approaches. Furthermore, the students shall develop numerous ideas for their own future work as teachers in school subjects of the humanities and social sciences by working together in small groups.
The seminar is primarily designed for students of teaching and takes place every Wednesday from 11:10am-12:40pm in the Von Gerber Bau, room 269.

Seminar announcement: Inclusive city and urbanised exclusions / in-depth module: Social inequality

In winter term 2018/19, Noa Ha will offer the following seminar “Inclusive city and urbanised exclusions” in the context of the master’s course Sociology of the TU Dresden:
What is inclusion? Who includes whom? Who can move around in the urban space and since when? Can a city support social inclusion or can it not? Which urban spaces are necessary for this? Which cities exclude or discriminate, and which are inclusive? Which historical templates exist for this? All these questions are starting points for the seminar, because they ask how social inclusions and exclusions become manifest because of the city and the production of the urban. The seminar will examine selected terms that are relevant in this context also concerning the relationship of their meaning. Furthermore, legal texts as well as concrete spatial situations and mappings will be used to examine the complex dimensions of inclusion and exclusion and to analyse them in their correlation. Especially feministic, queer-feministic, anti-racist theories as well as those concerning ableism are analytical approaches to file the respective dimensions theoretically and to understand them in their interconnection to other urban processes of inclusion and exclusion.

IDA language courses in winter term 2018/19

Also in winter term 2018/19, IDA – In Dresden Ankommen (Arriving in Dresden) – again offers Arabic and Persian courses for members of the TU Dresden. Refugees pass on knowledge of their language and culture to students, TUD staff and interested people. The Arabic course takes place twice a week, every Tuesday and Thursday, from 6:30pm to 8:00pm. Teacher is Mr. Sami Ahmed Mechhad. The Persian course takes place once a week, every Thursday, from 6:30pm to 8:00pm. Teacher is Mrs. Nasrin Sanati Mashhadi.

The registration is possible here. Further information about the courses can be found here.

Announcements of the Refugee Law Clinic Dresden

New training course

From October on, the Refugee Law Clinic Dresden (RLC) again searches for engaged students who want to work in the field of the right of asylum and residence. Thus, there will be an information event on 10th October at 4:40pm. Furthermore, lawyer Elena Bogdanzaliew will hold a tryout lecture on 11th October on 11:10am. After this, interested students have time until 16th October to make an application including a CV and a letter of motivation.

New help desks

This autumn, detention centres will also come to Saxony. The RLC is working on a concept together with different lawyers of Dresden and other organisations to make it possible for refugees to make use of their rights also while being in custody. In order to realise this, advice shall also be offered in the detention centres. Momentarily, the RLC communicates with the provincial headquarters of Saxony to sort out the framework. Furthermore, a new help desk will be opened in the buildings of IQ on Budapester Straße in Dresden. Thus, the RLC’s offers for legal advice will be available to a bigger audience.

RLC networking meeting Weingarten

The RLC is again part of this year’s networking meeting in Weingarten. Once more, different internal subjects of the Refugee Law Clinics will be discussed and the RLC Dresden will use the chance for exchange with other RLCs and the winning of new knowledge.

 
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TU Dresden
Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften
Zentrum für Integrationsstudien (ZfI)
Zellescher Weg 21
01062 Dresden
Tel: 0351 463 40628 | E-Mail: zfi@tu-dresden.de

Herausgeberin: Dr. Karoline Oehme-Jüngling
Redaktion: Helena Uthoff