das Probenlager 2010 in Sebnitz
Ein kleiner Einblick in unser einwöchiges Probenlager
Jedes Jahr ist es eigentlich das gleiche, und doch immer etwas ganz besonderes: das
Probenlager.
In der letzten Woche vor den Winterferien ging es für die Mitglieder der Bigband mal wieder nach
Sebnitz. Der Rest der Welt musste in der Schule sitzen und wir machten fünf Tage lang Musik. Diesmal war
es für alle erhöhter Schwierigkeitsgrad: die Juniorbigband war das erste Mal mit dabei. Das hieß,
doppelt so viele Leute, doppelt so viel Gepäck, doppelt so viele Instrumente. Schon Wochen zuvor begann Fr. Piwonka
mit der Planung. Noten wurden kopiert, Material gecheckt und gepackt.
Montagmorgen standen wir alle pünktlich 9:00 an der Schule. Die zwei Busse waren schon da - nur noch einladen
und los. Aber hier wartete schon das erste Problem: die Fahrer weigerten sich unser vieles Gepäck mitzunehmen. Wir
hätten einen Transporter für den ganzen Krempel bestellen müssen, sagten sie. Na toll, und was nun?
Nach einer halben Stunde Diskussion und einigen verlorenen grauen Zellen hatten wir dann doch alles in den Bussen
verstaut. Zwei Bigbands (mit auch einigen Ehemaligen unserer Schule) + Frau Piwonka und Herr Rentsch rollten Richtung KIEZ.
Dort ging es sofort los mit Probenräumen einräumen und Zimmer beziehen, danach gab es erst mal etwas zu essen
(Nudeln - wie jedes Jahr :-) ). Nach dem Mittag starteten wir gleich voll durch: Kurze Belehrung und dann ab an die
Instrumente. Die ersten neuen Stücke wurden ausgepackt und so begann eine weitere unvergessliche Probenwoche.
Ein Tag im KIEZ ist wie der andere: Proben, Essen, Proben, Essen, Schlafen. Nein, natürlich haben wir zwischendurch auch noch Freizeit, aber dazu später mehr. Im Vordergrund stand die Musik: Im Essensaal gab es dieses Jahr eine große Tafel mit dem Tagesplan. Das war neu für uns, aber unbedingt erforderlich um diese Schülermassen zu koordinieren. Die Proben der beiden Bigbands fanden in getrennten Häusern statt. Es entwickelte sich so, dass Frau Piwonka die Juniorbigband coachte, während Herr Rentsch sich mit den Großen beschäftigte. Wir entwickelten unterschiedliche Probenarten, um das Beste aus jedem herauszuholen. Das traditionelle und auch lustigste sind immer noch die Gesamtproben, wo alle zusammen an einem Titel arbeiten, jeder seine Ideen mit einbringt und man gemeinsam Erfolge feiern kann. Doch dafür ist es natürlich erst einmal wichtig, dass jeder allein seine Stimme spielen kann - das war das Ziel der Stimmproben. Dann waren da noch die Sessionproben, die so ein Mittelding zwischen beiden darstellten: in kleinen Gruppen mit verschiedenen Instrumenten zu musizieren, bringt noch einmal einen ganz anderen Klang.
Zur Anregung und Motivation (oder Befruchtung wie Frau Piwonka es ausdrückte) unserer späteren Nachfolger, probten
wir auch gemeinsam mit den Junioren. Mit mehr als 40 Leuten zusammen zu musizieren ist zwar sehr anstrengend, aber doch
eine tolle Erfahrung.
Es ist immer spannend im Probenlager sowohl neue Stücke kennen zu lernen, als auch Altes noch einmal zu überarbeiten
und dabei einen vielleicht ganz neuen Klang zu entdecken. Vor allem experimentierten wir mit der Besetzung verschiedener
Stücke. Ziel war es vor allem in Hinblick auf Bingen, die für unsere Bigband typischen, aber sonst eher
ungewöhnlichen Instrumente (Klarinetten, Flöten und Geigen) ein wenig mehr in den Vordergrund zu rücken. Dabei wurde
der Begriff Sahnehäubchenfraktion geprägt. Herr Rentsch brauchte ein Wort, das er in die Partitur schreiben konnte. So
entstand diese einzigartige Bezeichnung, und wenn man bedenkt, dass in dieser Gruppe ausschließlich Mädels spielen ist
sie doch wohl mehr als treffend...
All unsere Experimente hielt Herr Rentsch auf Tonband fest. Die Aufnahmen sind zwar nicht fehlerfrei, aber zeigen doch
unsere täglichen Fortschritte.
Wie schon erwähnt blieb neben den Proben doch noch einige freie Zeit übrig. Die nutzte jeder ganz
unterschiedlich, aber auf jeden Fall hat sie alle zusammengeschweißt: Wir spielten viel Tischtennis (Große und
Junioren zusammen!), machten Musik, lachten beim Activity oder saßen einfach nur zusammen auf dem Gang und quatschten.
Abends wurde es oft spät nach Mitternacht. Das schöne finde ich persönlich ist, dass immer irgendjemand eine Gitarre in
der Hand hat und etwas spielt. Wir sind eben eine Big Band und die Musik verbindet uns...
Am Mittwochnachmittag war das Wetter so perfekt, dass wir beschlossen rodeln zu gehen. Es wurde viel gelacht,
und vor allem die ganz großen (Lehrer inbegriffen!) wurden einmal wieder richtig zum Kind.
Fünf Tage lang Musik machen, an neuen und alten Titeln basteln, gemeinsam die freie Zeit genießen:
das Probenlager ist jedes Mal eine geniale Zeit. Die Stimmung kann nicht besser sein, die Motivation nicht
höher. Wir haben wieder viel geschafft in dieser Woche. All das hätte aber ohne das Engagement von zwei
Menschen nicht funktioniert: Frau Piwonka, die schon so lange an der Spitze unserer Bigband steht, die unsere
Auftritte und Reisen organisiert, die Proben leitet und so viel Energie in die Musik steckt. Wir alle schätzen
sie, deshalb hier noch einmal ein großes Dankeschön.
Ein mindestens genauso großes Dankeschön geht an Herrn Rentsch. Er ist einer der coolsten Referendare unserer
Schule, und greift Frau Piwonka ganz schön unter die Arme. Die vielen Ideen, die er mit in die Proben
bringt, die lockere aber doch zielstrebige Art, der Elan und die Begeisterung für die Musik machen ihn
zu einem einzigartigen Typ.
Vielen Dank für die wunderschöne Zeit.
Christiane Zietz