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Mog, Paul, Althaus, Hans-Joachim (Mitarbeit): Die Deutschen in
ihrer Welt: Tübinger Modell einer integrativen Landeskunde. Berlin
u.a.: Langenscheid, 1992.
„Das
‚Tübinger Modell einer integrativen Landeskunde' ist das Ergebnis
eines interdisziplinären Deutschlandkunde-Projektes, das zwischen
1986 und 1990 im Kontext der anhaltenden Debatte um die Landeskunde
und der Defizite vorhandener Landeskunde-Ansätze Germanisten,
Kulturwissenschaftler, Soziologen, Politologen, Historiker und
Sozialpsychologen zusammengeführt hat. ‚Die Deutschen in ihrer Welt'
strebt keine umfassende Theorie der Landeskunde an, sondern stellt
ein neuartiges Modell einer interdisziplinären Deutschlandkunde vor,
die sich auf deutsche Mentalität und zentrale soziale und politische
Bereiche konzentriert. Im Mittelpunkt der Darstellung stehen
Grundmuster der sozialen und politischen Verfasstheit der
Bundesrepublik und grundlegende deutsche Mentalitätsmuster, die in
kontrastiven Einschüben im Vergleich mit den USA untersucht werden.
In den einzelnen Kapiteln geht es um deutsch-amerikanische
Beziehungen und Wahrnehmungen, um deutsche Raum- und Zeiterfahrung,
um das Verhältnis von Privat und Öffentlich, um unterschiedliche
Lebensstile und um neue Gruppierungen und Disparitäten in der
bundesdeutschen Gesellschaft. Weitere Kapitel thematisieren den
Bildungsbegriff in der deutschen Tradition, demokratische
Traditionslinien in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert, die
politische Kultur der Bundesrepublik Deutschland und die
Außenpolitik des vereinten Deutschland. Ausgewählte Einzelthemen des
vorliegenden Theoriebandes werden in dem Arbeitsbuch ‚Typisch
deutsch?' kulturkontrastiv für den Unterricht umgesetzt."
(Zitiert nach Goethe-Institut, DaF-Katalog online). Quelle:
http://zif.spz.tu-darmstadt.de/jg-05-3/beitrag/kuri-3.htm
Das
Vorwort des Arbeitsbuches (Heinke Behal-Thomsen, Angelika
Lundquist-Mog, Paul Mog: Typisch deutsch? Arbeitsbuch zu Aspekten
deutscher Mentalität. Berlin: Langenscheidt, 1993) charakterisiert das
Tübinger Modells einer integrativen Landeskunde wie folgt:
"Beide Bücher versammeln die Ergebnisse eines von der Robert Bosch
Stiftung geförderten Deutschlandkunde-Projekts, das an der Universität
Tübingen angesiedelt war. Ziel des Projekts war zum einen eine
neuartige Darstellung Deutschlands und zum anderen ein darauf
aufbauendes Unterrichtsbuch, das Sprach- und Landeskundeunterricht
integriert. Beide Werke wollen ein besseres Verstehen der deutschen
Sprache, Gesellschaft und Kultur ermöglichen und richten sich an
ausländische Lehrende und Lernende im In- und Ausland.
Die Deutschen in ihrer Welt konzentriert sich neben engen
fachbezogenen Darstellungen zur deutschen Geschichte, zum Begriff der
Bildung, zur politischen Kultur und Außenpolitik auf so grundlegende
Strukturen wie Raum- und Zeiterfahrung oder das Verhältnis von Privat
und Öffentlich. Dank der Unterstützung durch einen interdisziplinären
Gesprächskreis, in dem Historiker, Politologen, Soziologen,
Germanisten und Kulturwissenschaftler zusammenarbeiteten, konnten
soziokulturelle Grundmuster von unterschiedlichen Erklärungsansätzen
her entfaltet werden. Das Werk bietet als "Lehrerbuch" zu dem
vorliegenden Arbeitsbuch das umfassendere Grundlagen- und
Hintergrundwissen.
Die Aufgabe des Tübinger Modells einer integrativen Landeskunde
bestand jedoch nicht nur darin, das theoretische Modell einer
interdisziplinären Deutschlandkunde vorzulegen, es galt auch,
Möglichkeiten seiner Anwendung in der Unterrichtspraxis zu entwickeln.
"Integrative Landeskunde" bedeutet hier nicht nur "interdisziplinäre
Landeskunde", sondern eine Verbindung von Sprach- und
Landeskundeunterricht, die sprachliches und kulturelles Lernen als
Einheit und Wechselbeziehung faßt.
Damit ist ein erstes wesentliches Kennzeichen von Typisch deutsch?
benannt, das die exemplarische Didaktisierung von drei der insgesamt
zehn Kapitel des ersten Buches präsentiert. Die entscheidende
Besonderheit dieser Landeskunde ist die Konzentration auf Grundmuster
deutscher Mentalität. Dahinter steht die Frage nach kollektiven
Schlüsselerfahrungen der Deutschen, die historisch in der Regel schon
weit zurückliegen, aber immer noch als weitgehend unbewußt gewordene
Orientierungsmuster und Dispositionen das Fühlen, Denken und Verhalten
prägen. ..."
Seine kulturkontrastive Orientierung gewinnt Typisch deutsch? "durch
eine besondere Fokussierung auf den Vergleich Deutschland - USA".
Diese kontrastive Ausrichtung ist durchaus auf andere Länder
übertragbar. Typisch deutsch? gehört somit zu den interkulturell
konzipierten Unterrichtswerken, die versuchen, die deutsche Sprache
und Kultur aus der Fremdperspektive darzubieten und einen Lernprozeß
in Gang zu setzen, bei dem die Fremderfahrung idealiter zugleich auch
die Selbsterfahrung schärft und die Fixierung auf die eigene Kultur
relativiert...
Didaktisch bedeutet dies eine Lernerorientierung, die von der rein kognitiven Wissensvermittlung abrückt und verstärkt die subjektiven und emotionalen Komponenten des kulturellen Fremdverstehens einbezieht. Das Arbeitsbuch zielt auf die Eigenaktivität der Lerner, ihre Gefühle, ihre Assoziationen und die Bilder ihrer Vorstellungswelt. Es vertraut auf ihre Neugier, Phantasie und Spielfreude, jenseits der Fixierung auf das Richtige und der Angst vor dem Falschen.... Auf stärker kognitive Weise verfolgen andere Verfahren das gleiche Ziel: die Übungen zur konfrontativen Semantik, die jedes Kapitel einleiten, oder die historischen Rückblicke, die einsehbarer machen können, warum und in welchem Lebenszusammenhang sich für Ausländer befremdliche Formen des Fühlens, Denkens und Verhaltens entwickelt haben ..." (aus dem Vorwort, Typisch deutsch? 1993, 6 - 7).
Im Text aus dem Vorwort haben Sie gerade gelesen: "Didaktisch bedeutet dies eine Lernerorientierung, die von der rein kognitiven Wissensvermittlung abrückt und verstärkt die subjektiven und emotionalen Komponenten des kulturellen Fremdverstehens einbezieht. Das Arbeitsbuch zielt auf die Eigenaktivität der Lerner, ihre Gefühle, ihre Assoziationen und die Bilder ihrer Vorstellungswelt. Es vertraut auf ihre Neugier, Phantasie und Spielfreude, jenseits der Fixierung auf das Richtige und der Angst vor dem Falschen...". Wie finden Sie diesen Anspruch im folgenden Beispiel aus dem Arbeitsbuch wieder?
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