In die weit verbreiteten rotliegenden Trockensteppen drangen nun verstärkt die Reptilien vor, die sich im Oberkarbon mit den zahlreiche Übergangsmerkmale besitzenden Cotylosauriern erstmals vorgestellt hatten. In Europa trat eine bereits fortentwickelte Reptiliengruppe nun im Rotliegenden mit neuen Ordnungen in das Blickfeld, die Synapsida mit einem unteren Schläfenfenster im Schädel als typischem Merkmal. Gemeint ist vor allem die Ordnung der Pelycosaurier mit langschwänzig-eidechsenartigen Formen, die sich durch eine kriechend-schiebende Fortbewegungsweise auszeichneten. | Hierzu gehörte auch der populärste Saurierfund aus dem Döhlener Rotliegendbecken. Aus den Begleitschichten des Steinkohlenflözes im früheren Carolaschacht (der späteren Paul-Bernd-Grube) wurde 1901 in der so genannten grünen Schale der Bergleute eine Platte mit sechs bis zu 1 m langen Reptilien aufgefunden. Es handelt sich um eine zusammengeschwemmte Totengemeinschaft, die im Strömungsschatten eines fließenden Gewässers abgesetzt wurde. |
Abb: Fundplatte über der sächsischen Steinkohle (Quelle: Steiner, S. 46)
Der bekannte Reptilfachmann Professor FRIEDRICH FREIHERR VON HUENE gab ihnen 1925 den Namen Pantelosaurus saxonicus. Heute werden diese Funde zu Haptodus baylei GAUDRY gestellt. Das jetzt im Dresdner Museum für Mineralogie und Geologie liegende Fundstück ist leider von einem unaufhaltsamen Verfall bedroht, da die Knochen pyritisiert sind und deshalb durch »Ausblühen« der FeS2-Minerale im Laufe der Zeit zerbröckeln werden. Die berühmte Fundplatte ist in zahlreichen Büchern abgedruckt worden und wird auf diese Weise erhalten bleiben. Sie gehört zu den bedeutenden Gruppenfunden fossiler Saurier in der Welt.
Abb: Verwandter Pelosaurus im Larvenstadium, ca. 10 - 15 cm
lang, Rekonstruktion
(Quelle: Steiner, S. 46)