Mitarbeit am Projekt
"Multimediales und vernetztes Lernen -
Studierplatz Sprachen".

Im Rahmen der Mitarbeit des Lehrbereichs DaF am Projekt "Multimediales und vernetztes Lernen - Studierplatz Sprachen" der TU Dresden erstellt Dr. Ulrich Zeuner das Modul "Einführung in die Landeskundedidaktik DaF".

Das Lern- bzw. Bildungsproblem, das durch dieses Modul gelöst werden soll, besteht in der Notwendigkeit eines Übergangs von einer noch zu häufig vorzufindenden Belehrungskultur zu einer Lernkultur im Magisterstudium. Die relativ passive Aufnahme von Grundlagenstoff in einer Einführungsvorlesung (Belehrung) führt nicht notwendigerweise dazu, dass Studierende sich den Lernstoff tatsächlich reflektierend aneignen und damit zu eigen machen, um ihn in später in neuen Zusammenhängen wieder verwenden zu können.

Das Modul ist als eine multimediale Lernumgebung konzipiert, die die Einführungsvorlesung "Einführung in die Landeskundedidaktik DaF" im Magisterstudiengang Deutsch als Fremdsprache an der TU Dresden ablösen soll und in der Perspektive auch für die Fort- und Weiterbildung von Fremdsprachenlehrern genutzt werden kann. Das Modul entsteht auf der Basis der Software "Studierplatz 2000".

Diese Software gestattet, verschiedene Medientypen (Texte, Bilder, Aufgaben, Folien, Tondokumente) unter einer Oberfläche zu vereinigen, so dass eine multimediale Hypertext-Lernumgebung (das technische Medium) entsteht, in der der Lernende Textpassagen hervorheben, Notizen machen und Feedback bei den gestellten Aufgaben erhalten kann. Diese multimediale Lernumgebung erfordert und ermöglicht also, dass die Studierenden aktive Leser werden, die sich den Lernstoff selbstständig erarbeiten können und müssen.

Beispiel 1

Bei zu erlernenden Definitionen, Fakten und Tatsachen (Lernziele im Bereich des Wissens) erhalten sie ein Feed-back durch das technische Medium, das auf der Basis der Software "Studierplatz Sprachen" dieses Feed-back ermöglicht.

Beispiel 2

Da viele Lernziele dieser Einführungsveranstaltung jedoch auch im Bereich von fachspezifischen Fähigkeiten liegen (Kommentieren, Interpretieren, Erläutern, Argumentieren ...), wird das technische Medium im Rahmen dieser medialen Lernumgebung durch personale Betreuung im Rahmen eines neu zu konzipierenden begleitenden Seminars (Typ I - Einführungsseminar) zu ergänzen sein, das mit einer Leistungsüberprüfung abzuschließen ist.

Beispiel 3

Dieses begleitende Seminar, auf das im Feed-back des technischen Mediums immer dann hingewiesen wird, wenn es um Fähigkeitsentwicklung geht, hat dann - der Faktenvermittlung enthoben - tatsächlich Möglichkeiten, an den notwendigen Fähigkeiten der Studierenden zu arbeiten. Auf diese Weise wird angestrebt, von einem nur aufnehmenden Lernen durch Belehrung wegzukommen hin zu einer wirklichen Lernkultur bei den Studierenden, die zu einem reflektierenden und selbstverantwortlichen Aneignen der Lerninhalte führt.

Das technische Medium auf der Basis der Software "Studierplatz Sprachen" (multimediale Hypertext-Lernumgebung) entsteht durch Anpassung und Überarbeitung einer vorhandenen, durch Dr. Zeuner erarbeiteten Begleitbroschüre zur Vorlesung "Einführung in die Landeskundedidaktik. Es hat folgende inhaltliche Struktur, wobei die einzelnen Kapitel in sich abgeschlossene Lerneinheiten darstellen:

  • Kapitel 1: Landeskunde - was ist das?
  • Kapitel 2: Kognitive versus interkulturelle Landeskunde
  • Kapitel 3: Lehr- und Lernziele für interkulturelles Lernen
  • Kapitel 4: Landeskundliche Stoffauswahl
  • Kapitel 5: Methoden landeskundlicher Arbeit
  • Kapitel 6: Evaluation
  • Kapitel 7: Literatur und Landeskunde
  • Kapitel 8: Landeskunde in DaF-Lehrwerken
  • Kapitel 9: Internet und Landeskunde/interkulturelles Lernen
  • Kapitel 10: Ausblick und Literaturverzeichnis

In einer Erprobungsphase - voraussichtlich im Wintersemester 2001/2002 - wird den Studierenden das Material zunächst auf CD-ROM zur Verfügung gestellt, da es große Datenmengen enthalten wird. Bei einer späteren Portierung ins Internet wäre eine kombinierte Lösung denkbar: Texte könnten im Netz zur Verfügung gestellt werden, während die Ton- und Bilddaten lokal über eine CD-ROM abrufbar wären.

Eine ausführliche hochschuldidaktische Begründung für den Einsatz dieser multimedialen Lernumgebung finden Sie hier.


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21.09.2001/ Dr. Ulrich Zeuner