Allgemeine Hinweise
Auf dieser Seite sind generelle Hinweise zur Bemaßung und Tolerierung von Bauteilen zusammenfassend dargestellt.
Bemaßung
- Vor der Maßeintragung ist ein Maßbezugssystem festzulegen (Beispiel zylindrische Teile: Stirnflächen).
- Von Funktionsflächen ausgehend bemaßen.
- Maße in Einzelteilzeichnungen geben den Endzustand nach der Fertigung an.
- Bestimmend für die Maßangabe ist die Funktion sowie der Zusammenbau von Einzelteilen.
- Die Reihenfolge der Arbeitsstufen bestimmt Reihenfolge der Maßeintragung.
- Nach Möglichkeit sind Vorzugsmaße für Funktions-, Haupt- und Anschlußmaße zu verwenden.
- Maße sollen am Werkstück meßbar/prüfbar sein.
- Wertigkeit von Maßen:
- funktionsbezogene Maße
- fertigungsbezogene Maße
- prüfbezogene Maße
- Maße übersichtlich anordnen:
- Innen- und Außenmaße trennen
- zusammengehörige Maße (z.B. Bohrungsdurchmesser und -tiefe) zusammen, möglichst in einer Ansicht, angeben
- Maßzahlen von Hilfsmaßen (sogenannte Informationsmaße) sind in runde Klammern zu setzen.
- Symmetrie wird in der Regel nicht bemaßt.
- Verdeckte Kanten dürfen nur in Ausnahmefällen bemaßt werden.
- Maßketten sind nach Möglichkeit zu vermeiden.
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Toleranzen
- Maßtoleranzen werden angegeben, um Funktion und/oder Austauschbarkeit von Bauteilen/Baugruppen zu ermöglichen.
- Kleine Toleranzen verteuern die Fertigung und erhöhen die Ausschußwahrscheinlichkeit.
- Summentoleranzen werden nach der Minimum-Maximum-Methode so gebildet, dass das Schließmaß größer gleich Null ist (ungünstigste Kombination der Grenzmaße).
- Funktionsbedingte Toleranzen sind keinesfalls durch mehrere tolerierte Maße festzulegen.
erforderliche Toleranzangaben
Die Angabe von Abmaßen (bzw. Toleranzen) wird erforderlich bei:
- Anschlußmaßen, wenn davon die Paßfähigkeit in Größe und Form mit anderem Teil abhängig ist,
- Funktionsmaßen, wenn vom Maß die Funktionsfähigkeit abhängt.
Eine Tolerierung unter Berücksichtigung von Fertigungsaspekten hat so zu erfolgen, dass die Arbeitsrichtungen von Werkzeug bzw. Werkstück beachtet werden.
Arten von Toleranzen
Man unterscheidet zwischen
- Allgemeintoleranzen
- ISO-Toleranzangaben und
- der Angabe von oberem sowie unterem Abmaß.
Allgemeintoleranzen
- gelten für alle nicht explizit tolerierten Maßangaben
- nach DIN ISO 2768 T1
- weitere Unterscheidung nach Maßart
- Längenmaße
- Bemaßung gebrochener Kanten
- Winkelmaße
- vier verschiedene Toleranzklassen
- fein
- mittel
- grob
- sehr grob
- im Maschinenbau gebräuchlich ist Toleranzklasse mittel
- Vermerk im Zeichnungsschriftfeld
ISO-Toleranzangaben
- meist für Durchmesserbemaßungen angewendet
- Ausnahmer: Paßfedernuten, Nutbreiten von Sicherungsringen
- es wird Toleranzfeldlage (Kennbuchstabe) und die Größe des Toleranzfeldes (Grundtoleranzgrad, Ziffer) angegeben
- Kennzeichnung:
- Großbuchstaben bei Innenmaßen
- Kleinbuchstaben bei Außenmaßen
Angabe von unterem bzw. oberem Abmaß
- vorrangig bei Längenmaßen
- Einschränkung der Allgemeintoleranzen
- Unterschied zwischen Höchst- und Kleinstmaß direkt ablesbar
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